Anderthalb Wochen ist es her, dass Mustapha El Ouartassy auf seinem Nachhauseweg von einem Mann attackiert, rassistisch beleidigt und bedroht worden ist. Das Eingreifen eines Nachbarn verhinderte wohl Schlimmeres. Aber die seelischen Wunden sitzen tief. Der gebürtige Marokkaner und erfolgreiche Marathonläufer hat seit dieser Nacht Angst, abends rauszugehen.
In der Hauptstadt gibt es wieder mehr rechte, rassistische und andere diskriminierende Vorfälle. Das zumindest legen die kürzlich von den Berliner Registerstellen veröffentlichten Zahlen für das Jahr 2018 nahe. Insgesamt wurden in den zwölf Bezirken 3.405 Vorkommnisse erfasst – 2017 waren es 2.800. Das entspricht einem Anstieg von 22 Prozent. Auffälligster Bezirk ist Mitte. In Marzahn-Hellersdorf blieb die Zahl im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant.