Neue Räume im alten Pferdestall:
Stadtteilzentrum Biesdorf feierlich eröffnet

Berlins Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) zeigte sich bei der feierlichen Einweihung des Stadtteilzentrums Biesdorf begeistert: „Es ist wunderschön geworden“, sagte sie nach einem Rundgang durch die neuen Räumlichkeiten im historischen Pferdestall (Heino-Schmieden-Weg 3). Gemeinsam mit Marzahn-Hellersdorfs Sozialstadträtin Juliane Witt und der früheren Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle (beide Linke) ließ sich Kiziltepe von Einrichtungsleiter André Zweigert durch das Haus führen. Währenddessen wurde draußen schon gefeiert: Bei schönstem Frühlingswetter, Bratwurst vom Grill, Kaffee, Kuchen und angeregten Gesprächen verbrachte die Nachbarschaft einen geselligen Nachmittag.
In ihren Eröffnungsreden hoben die Politikerinnen die wichtige soziale Funktion von Stadtteilzentren hervor. Die vom Ball e. V. erst im Schloss Biesdorf, dann in der Gelben Villa und nun im Pferdestall betriebene Einrichtung sei ein Ort der Begegnung und des Austauschs – ein Ort gegen Einsamkeit, erklärte Cansel Kiziltepe und lobte das Engagement des Trägers und der vielen Ehrenamtlichen, die hier Angebote unterbreiten – ob Lachyoga oder Seniorengymnastik, Krabbelgruppe oder Kreativwerkstatt, Gesangs- oder Tanzgruppe, VR-Brillen-Sport oder Tischfußball. „Wir stehen für Vielfalt, wir stehen für Offenheit und probieren gerne Dinge aus, solange sie der Gemeinschaft zugutekommen“, erklärte André Zweigert. Mit einigen Nutzern des Stadtteilzentrums kam die Senatorin am Eröffnungstag auch ins Gespräch. Die Montagsmaler ließen sich über die Schulter schauen und Mitglieder des Ü60-Redaktionsteams vom Projekt Mittenmang baten den prominenten Gast zum Interview.
Vor dem Umzug hatte das Stadtteilzentrum sein Domizil zwölf Jahre lang
wenige Hundert Meter entfernt in einem Gebäude der BSR direkt an der B1. „Das war immer nur eine Übergangslösung“, berichtete André Zweigert. Im Zuge der Revitalisierung des alten Biesdorfer Gutsgeländes wurde eines von insgesamt drei Baudenkmälern von der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft STADT UND LAND als Begegnungsstätte aufwendig saniert. Bezirk und Ball e. V. hatten sich dafür starkgemacht. Auch der alte Getreidespeicher und der imposante historische Kuhstall sollen im Laufe des Jahres fertiggestellt und an Gewerbetreibende und Dienstleister vermietet werden.
Bezirksstadträtin Juliane Witt betonte den identitätsstiftenden Wert der historischen Gebäude für das in den vergangenen Jahren entstandene Wohnquartier Gut Biesdorf. Außerdem plädierte sie für eine auskömmliche Finanzierung der Stadtteilzentren. Weder im Bezirk noch im Senat dürfe trotz schwieriger Haushaltslage an der Stadtteilarbeit gespart werden, so Witt.