Aktionstage in Marzahn-Hellersdorf
Aufstehen gegen Gewalt an Frauen
Sexuelle Nötigung, Zwangsprostitution, Vergewaltigung: In Deutschland leben Frauen und Mädchen offenbar immer gefährlicher. Wie eine frisch veröffentlichte Sonderauswertung der Polizeilichen Kriminalstatistik* zeigt, sind im vergangenen Jahr deutlich mehr Mädchen und Frauen als noch 2022 Opfer einer Straftat gegen die sexuelle Selbstbestimmung oder die persönliche Freiheit geworden. In Marzahn-Hellersdorf protestieren Aktivist:innen am Freitag, dem 22. November, für ein Ende der Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen. Vor dem Rathaus ist wieder eine Kundgebung mit anschließender Fahnenhissung geplant.
Die Aktion auf dem Alice-Salomon-Platz startet um 11 Uhr und steht diesmal unter dem Motto „Jede Frau zählt“. In den Redebeiträgen wird es schwerpunktmäßig um den Mord an Frauen durch den (Ex-)Partner gehen. 155 solcher Femizide wurden 2023 bundesweit registriert. Im Jahr davor endete Partnerschaftsgewalt für 133 Frauen in Deutschland tödlich.
Mit dabei sind Mitglieder des Marzahn-Hellersdorfer Arbeitskreises gegen häusliche Gewalt, Vertreter:innen des Bezirks, der Bezirksverordnetenversammlung, der Alice Salomon Hochschule und vom Frauenzentrum Matilde. Es werde Infotische, Giveaways und Brezeln geben, kündigt Sina Spendler, die bezirkliche Koordinatorin zur Umsetzung der Istanbul Konvention an.
Am Montag, dem 25. November, ist dann Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, auch bekannt als „Orange Day“. Wer aus Marzahn-Hellersdorf zur berlinweiten Demonstration fahren möchte, kann gemeinsam mit anderen Teilnehmer:innen anreisen. Es gibt zwei Treffpunkte (14.30 Uhr): vor dem Eastgate und an der Litfaßsäule auf dem Alice-Salomon-Platz.
* Laut einer Sonderauswertung der Polizeilichen Kriminalstatistik wurden im vergangenen Jahr 62.404 Mädchen und Frauen in Deutschland Opfer einer Straftat gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Dazu zählen etwa Vergewaltigung und sexuelle Nötigung. 2022 registrierten die Behörden 58.900 Fälle. Es wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen.
Eine deutliche Zunahme wurde auch bei Straftaten an Frauen und Mädchen gegen die persönliche Freiheit verzeichnet. Während im Jahr 2022 bundesweit 134.000 weibliche Opfer aktenkundig wurden, waren es letztes Jahr 148.000.