Kicken statt Mist bauen

Sozialpädagogisches Fußballprojekt von Metrum

Kicken statt Mist bauen

Für viele fußballbegeisterte Jugendliche, die in ganz unterschiedlichen Lebenslagen Unterstützung vom Jugendhilfeträger Metrum erhalten, gehört dieser Termin zu den Highlights der Woche: Immer mittwochs ab 18.30 Uhr wird in der Sporthalle der Mozart-Schule (Senftenberger Straße 36) leidenschaftlich gekickt – völlig zwanglos, ohne Vereinszugehörigkeit oder andere Verpflichtungen – und ohne Schiedsrichter. 

Regeln gibt es natürlich trotzdem. Während fußballerisches Können eher Nebensache ist, werden Fair Play und gegenseitiger Respekt ganz großgeschrieben. Die jungen Leute haben hier einen festen Ort, an dem sie Freunde treffen und wertvolle Erfahrungen in der Gruppe sammeln können. Simon Böttger, Bastian Schumacher, Timon Börner und Roman Bungartz betreuen das Projekt. Die vier Sozialarbeiter sind für die Zwölf- bis 21-Jährigen sowohl Mitspieler als auch Vertrauenspersonen. Wenn es im Alltag mal Trouble gibt, haben sie ein offenes Ohr, können Tipps geben und Hilfen vermitteln. Das Konzept geht auf. Seit 2018 fördert das Jugendamt die Sportgruppe mit Geld aus dem Programm „Kiezorientierte Gewaltprävention.“ 


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Im September schaute sich Jugendstadtrat Gordon Lemm das Ganze vor Ort an. Kurze Zeit später stand er selbst auf dem Spielfeld. „Was würde den Kids wegbrechen, wenn es euer Projekt nicht mehr gäbe?“, wollte der SPD-Politiker wissen. Gerade in den Wintermonaten käme ihnen „ein wichtiger Fixpunkt“ abhanden, antwortete Simon Böttger und sein Kollege Roman Bungartz fügte hinzu: „Es würde ein Wachstumsraum, der gleichzeitig Schutzraum ist, wegfallen.“ Der Sport sei für die meisten aber auch ein Ventil. „Wir haben zum Beispiel einen Jugendlichen, der sich überall ausprobiert und oft in seinen Emotionen überreagiert.“ Beim Fußball könne er alles auf dem Platz rauslassen, so Bungartz. Also Tricks und Tore statt Verbalattacken und Prügel. Infos per E-Mail: fussball@metrumberlin.de