Kaulas wieder angesagter Sommer-Hotspot

Linke bekräftigt Forderung nach öffentlichen Bio-Toiletten/ Parkdienst täglich im Einsatz

Kaulas wieder angesagter Sommer-Hotspot

Die volle Dosis Vitamin D und hohe Temperaturen: Nirgendwo in Deutschland war es in diesem Sommer laut Deutschem Wetterdienst (DWD) so sonnig und warm wie in Berlin. Viele Menschen, die Abkühlung in der aufgeheizten Hauptstadt suchten, zog es auch in diesem Jahr wieder zum „Wildbaden“ an die Kaulsdorfer Seen. Zwar ist in dem Landschafts- und Trinkwasserschutzgebiet das Planschen verboten, weil es aber keine legalen Open-Air-Bademöglichkeiten in Marzahn-Hellersdorf gibt, duldet das Bezirksamt die Nutzung schon seit vielen Jahren. 

Die Natur gerät dabei allerdings zunehmend unter Druck – etwa wenn bis spät in die Nacht laute Musik gehört wird, unangeleinte Hunde durchs Dickicht streifen, sensible Uferbereiche betreten werden oder Menschen in Wasser und an Land ihre Notdurft verrichten. Die von den Besucher:innen verursachten Müllberge beseitigt morgens die Berliner Stadtreinigung (BSR).

 

Der Ortsverband der Linken in Mahlsdorf/Kaulsdorf beklagt, dass es auch in diesem Sommer nicht gelungen ist, eine öffentliche Bio-Toilette an den Seen aufzustellen. Dabei hatte die BVV dem Bezirksamt im Februar einen entsprechenden Prüfauftrag erteilt. Vor der Sommerpause hatte sich der Verordnete Laurenz Terl nach dem Umsetzungsstand erkundigt. Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic (CDU) teilte nun mit: „Die Installation von WCs und zusätzlichen Müllbehältern würde die ohnehin nur geduldete Nutzung des Gebiets verstärken. Negative Auswirkungen auf die Schutzgüter wären zu erwarten.“ Daher seien die angeregten Maßnahmen aus naturschutzfachlicher Sicht abzulehnen. Mitglieder der Linken im Siedlungsgebiet können dieser Argumentation nicht folgen. Sie sind überzeugt: „Bio-WCs würden Mensch und Natur schützen!“


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Auch das geforderte Verkehrs- und Ordnungskonzept für die sommerliche Nutzung der Kaulsdorfer Seen liegt nicht vor. Allerdings hat mit Beginn der großen Ferien ein Parkdienst seine Arbeit aufgenommen. Die Mitarbeiter:innen sind täglich von vormittags bis abends vor Ort, um die Badegäste über die geltenden Verhaltensregeln aufzuklären. Aus der Nachbarschaft gebe es durchweg positive Rückmeldungen auf ihre Präsenz, berichtet ein Parkdienst-Angestellter. Auch die Reaktionen der angesprochenen Leute seien weitgehend verständnisvoll, erklärt er: „Wenn wir denen sagen: Ihr habt es hier echt schön. Nehmt euren Müll einfach wieder mit, damit es auch so bleibt, dann macht es doch bei einigen K­­lick.“ 

 

Nadja Zivkovic findet, dass der externe Dienstleister einen guten Job macht. „Gerade in Bezug auf Lärm wirkt der Parkdienst auf die Gäste ein und bittet darum, die Lautstärke zu regulieren.“  Ob bei Hundehaltern oder Müllsünder:innen: „Durch Kommunikation kann viel Verständnis bei den Besuchern erreicht werden“, ist die Bürgermeisterin überzeugt. Das Parkdienst-Projekt an den Kaulsdorfer Seen wurde bis Ende September verlän­gert. „Wir haben auch so ausgeschrieben, dass eine Fortsetzung im nächsten Jahr möglich ist“, berichtet die Bezirksbürgermeisterin.