Helle Mitte:
So sieht der Siegerentwurf für die Umgestaltung des Alice-Salomon-Platzes aus
Im Februar haben Senat und Bezirk den Wettbewerb zur klimagerechten Umgestaltung des steinernen Alice-Salomon-Platzes ausgelobt. 24 Entwürfe wurden eingereicht. Jetzt stehen die Gewinner fest. Vom 5. bis 16. August sind alle Wettbewerbsarbeiten in der Tourist-Info (Hellersdorfer Straße 159) zu sehen. Wir haben uns den Siegerentwurf genauer angeschaut.
„Die teilnehmenden Büros waren aufgefordert, eine Gestaltung zu präsentieren, die neue Anforderungen der Klimaanpassung erfüllt und deutlich mehr Aufenthaltsqualität bietet“, erklärt Senatsbaudirektorin Prof. Petra Kahlfeldt. Gewonnen hat die Bruun & Möllers GmbH & Co. KG aus Hamburg. Sie erhält ein Preisgeld in Höhe von 28.000 Euro. Platz zwei belegte Schieferdecker Landschaftsarchitektur aus Dresden (17.500 Euro). Die RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten aus Bonn belegten Platz drei (10.500 Euro). Außerdem erhielten die Landschaftsarchitekturbüros Mettler aus Berlin und Rehwaldt aus Dresden eine mit 7.000 Euro vergütete Anerkennung.
Die neunköpfige Jury empfahl einstimmig, die Arbeit vom Büro Bruun & Möllers umzusetzen. Am Abend vor der Preisgerichtssitzung hatte die Öffentlichkeit Gelegenheit erhalten, die 24 eingereichten Wettbewerbsbeiträge zu sichten und zu diskutieren. Anschließend wurde der Jury die Auswertung mitgeteilt.
Mehr robustes Grün, mehr Aufenthaltsqualität
Der Entwurf sieht eine punktuelle Entsiegelung des Platzes und üppige Bepflanzungen in den Randbereichen vor. Im Präsentationsplan ist von einem Baumdach die Rede, das „ein Spiel mit Licht und Schatten“ ermöglicht. Geschwungene Bank- und Tischelemente entlang der Grünanlagen sorgen für Aufenthaltsqualität und laden zum Verweilen ein. Der innere, offene Platzbereich hingegen soll ausreichend Raum für Veranstaltungen, Märkte und temporäre Kunstinstallationen bieten.
Nachhaltigkeit wird bei der geplanten Umgestaltung großgeschrieben. So werden etwa vorhandene Anlagen für Regen-, Trink- und Brunnenwasser wiederverwendet. Auch der durch die Entsiegelung gewonnene Bodenbelag findet im Süden des Platzes Wiederverwendung. Bestandsbäume bleiben erhalten. Hinzukommen artenreiche klimaresistente Gehölze. Bei der bodennahen Vegetation steht die Verwendung robuster, insektenfreundlicher Arten im Fokus. Regenwasser soll aufgefangen und in die neuen Grünbereiche geleitet werden.
Außerdem ist zwischen dem U-Bahnhof Hellersdorf und dem Baukasten eine neue Querung geplant, damit die Menschen sicher und bequem über die Riesaer Straße und die Tramgleise kommen. An der Stelle soll sich auch eine barrierefreie Verbindung zum Park öffnen. Entlang der vorgesehenen Radschnellverbindung könnte im Südwesten des Platzes eine neue Jelbi-Station entstehen.
„Respekt vor dem Bestand“
Der Siegerentwurf balanciere die verschiedenen Belange gekonnt und mit großer technischer und gestalterischer Präzision, erklärt die Vorsitzende des Preisgerichts, Maren Brakebusch. Der „Respekt vor dem Bestand“, aber auch das räumliche Neudenken und Qualifizieren des Ortes habe das Gremium überzeugt. Alle Jury-Mitglieder seien bestrebt gewesen, die unterschiedlichen Belange und Anforderungen an den öffentlichen Raum gesamtheitlich zu denken und einen Entwurf zu prämieren, der durch seine Realisier- und Finanzierbarkeit eine zeitnahe Verbesserung der räumlichen wie auch klimatischen Situation ermögliche.
Die Umsetzung der Baumaßnahme sei ab dem Jahr 2026 vorgesehen, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Finanzierung des ersten Abschnitts erfolge durch das Berliner Plätzeprogramm. Die Umgestaltung der Straßenräume werde im Rahmen der verfügbaren finanziellen Mittel und politischen Beschlüsse zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
Bezirksbürgermeistern Nadja Zivkovic und Bezirksstadträtin Heike Wessoly (beide CDU) gehörten zu den Sachpreisrichterinnen und sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Der Siegerentwurf sei realistisch umsetzbar und bringe spürbare Verbesserungen auf den Platz – allen voran mehr Grün, mehr Schatten und mehr Aufenthaltsqualität.
Ausstellung aller 24 Wettbewerbsarbeiten:
5. bis 16. August 2024
Bezirklichen Informationszentrum (BIZ)
Hellersdorfer Straße 159, 12619 Berlin
Öffnungszeiten: Mo–Sa: 9–17 Uhr
Eintritt frei