Müll, Tierquälerei und schmutzige Geschäfte: Anwohner:innen beklagen Situation im Springpfuhlpark

Anwohner:innen beklagen Situation im Springpfuhlpark

Müll, Tierquälerei und schmutzige Geschäfte

Der Springpfuhl und die nach ihm benannte Parkanlage sind eine echte Oase im Marzahner Häusermeer – allerdings eine mit Makeln. Anwohner:innen ärgern sich seit Jahren über die Verschmutzungen im Wasser und an Land. Auch im politischen Raum ist der Zustand des beliebten Fleckchens Natur ein wiederkehrendes Thema. So hatte sich erst kürzlich die Grünen-Abgeordnete June Tomiak nach der Gewässerqualität erkundigt. 

Der Bezirk teilte auf ihre Anfrage hin mit, dass Dach-, Fassaden-, Gehweg- und Straßenabwässer über mehrere Pfade ungefiltert in den Springpfuhl geleitet würden. Im Frühjahr sei ein Gewässermonitoring geplant. Klar ist: Um den gesamtökologischen Zustand des Springpfuhls nachhaltig zu verbessern, brauche es Filteranlagen, die das zugeführte Wasser vorreinigen. Eine teure Grundreinigung des kompletten Pfuhls brächte zwar Besserung, aber eben auch nur kurzfristig. „Aus Sicht des Umwelt- und Naturschutzamtes wäre es daher zielführender, das Problem zuallererst ursächlich zu lösen.“ Eine Überlegung sei, Fördermittel zur Verbesserung des Gewässerhaushaltes zu beantragen. 

 

Über ganz andere Missstände rund um den Springpfuhl klagten Menschen aus dem Kiez bei der vergangenen Suppe-für-alle-Aktion auf dem Helene-Weigel-Platz. Eine Frau, die in einem der umliegenden Hochhäuser ihr Zuhause hat, verriet der SPD-Bezirkspolitikerin Marion Hoffmann, sie lebe gern am Springpfuhl. Es sei ein idealer Wohnort: der schöne, großzügig und abwechslungsreich angelegte Park mit seinem kleinen Teich, an dem man sich hinsetzen und den Enten zuschauen könne, die vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten am Helene-Weigel-Platz, die gute medizinische Versorgung. Leider gebe es ein großes Aber: Auf den Rasenflächen des Parks, in den Gebüschen und Uferbereichen, selbst im Wasser – überall liege und schwimme Papier, Plastik, Glas. Es seien auch schon Kampffische im Pfuhl ausgesetzt worden, die dann nicht nur andere Fische angegriffen, sondern auch die Enten an den Füßen verletzt hätten.

 

Hoffmanns Parteikollege Toni Richter wurde noch Schockierenderes berichtet. In den Bürgergesprächen war die Rede von einem enthaupteten Schwan, von geschossenen Enten, Drogengeschäften und Gewaltvorfällen in den Abend- und Nachtstunden. „Eine eigentlich so schöne Parkanlage hat Besseres verdient“, meint Richter und fordert „längerfristige Konzepte“ für den Springpfuhlpark. Die Leute sollen sich dort wieder ohne Abstriche wohlfühlen können.

 

Übrigens: Für einen Frühjahrsputz am 23. März werden freiwillige Helfende gesucht. Einrichtungen und Träger aus dem Kiez wollen bei der Gemeinschaftsaktion den Springpfuhlpark von Müll befreien. Treffpunkt ist um 11 Uhr am DRK-Begegnungszentrum (Murtzaner Ring 15). Dort erfolgt die Ausgabe von Handschuhen, Müllsäcken und Greifern. Es darf aber gern auch eigenes Material mitgebracht werden.