Auftakt zum Internationalen Frauentag
Rosen für Clara
Am 8. März ist Internationaler Frauentag und das FrauenNetz Marzahn-Hellersdorf ruft zur Teilnahme an der berlinweiten Demo für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen um 11.30 Uhr auf dem Oranienplatz auf. Darum hat in diesem Jahr die traditionelle Kundgebung im Bezirk „Rosen für Clara“ auch schon am 7. März stattgefunden.
In ihren Redebeiträgen würdigten Frauennetz-Sprecherin Manja Finnberg, Bezirksstadträtin Juliane Witt, Leonne Marti vom Frauenzentrum Matilde e. V. und Kurda Nejad vom interkulturellen Frauentreff Rosa die Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung. Vor allem aber richteten sie ihren Blick auf bestehende Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten. Es ging um körperliche Selbstbestimmung und Frauengesundheit, Misogynie, die Geschlechterdimension von Krieg und Frieden, um Mehrfachdiskriminierungen und die Aufteilung von Erwerbs- und Care-Arbeit.
„Wir erleben, wie unsere Existenz uns aufreibt und aufbraucht, weil neben der Erwerbsarbeit, die wir dringend nötig haben, Sorgearbeit für Kinder und Eltern und Partner und Freunde geleistet werden muss und die Institutionen, die uns dabei entlasten sollen, finanziert durch die Steuern, die wir zahlen – Kitas, Schulen, Pflegeheime – nicht mehr leisten, was sie leisten sollen“, klagte Manja Finnberg.
Zum Auftakt der Veranstaltung hatte Yvonne Blankenforth vom Verein Fit und Fun Marzahn mit den Teilnehmer:innen der Kundgebung den „One Billion Rising“-Flashmob gegen Gewalt an Frauen getanzt. Anschließend wurden wieder etliche rote Rosen am Clara-Zetkin-Denkmal abgelegt.
Der Frauentag wurde auf Anregung von Clara Zetkin erstmals am 19. März 1911 in Deutschland, Österreich-Ungarn, Bulgarien und der Schweiz auf die Beine gestellt. Seit 1921 wird er jährlich am 8. März begangen. In Berlin ist der Frauentag seit 2019 gesetzlicher Feiertag. Juliane Witt verwies in ihrer Rede darauf, dass Clara Zetkin nicht nur Frauenrechtlerin, sondern auch Friedensaktivistin war. Es gebe aktuell eine Vielzahl feministischer Strömungen, doch ein Thema eine alle Frauen, so die Stadträtin: der Wunsch nach Frieden – „egal ob sie in Cottbus oder im Gazastreifen, in Kiew oder in einer Unterkunft bei uns leben.“ Denn Frauen waren immer schon diejenigen, „die im hohen Maße mit ihrem Leben und mit ihren Errungenschaften“ für kriegerische Auseinandersetzungen zahlen mussten, so Witt.
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