SPD-Jahresempfang: Häppchen, Gespräche und viele bekannte Gesichter

SPD-Jahresempfang: 

Häppchen, Gespräche und viele bekannte Gesichter

Jahresempfang der Marzahn-Hellersdorfer SPD-Fraktion: Im extra für den Anlass rot angestrahlten Theater am Park (TaP) trafen etliche Berliner Spitzenpolitiker:innen am vergangenen Freitag auf Kulturschaffende, Vertreter:innen von Sportvereinen und  von Trägern der Jugend- und Sozialarbeit. Der Abend sei dazu gedacht, „dass die Leute sich begegnen und miteinander reden“, sagte SPD-Fraktionschef Günther Krug, der den offiziellen Teil der Veranstaltung stilsicher mit roter Fliege zum dunklen Anzug moderierte. Die Liste der prominenten Gäste reichte von SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert über den CDU-Bundestagsabgeordneten Mario Czaja bis zu Europaparlamentarierin Gaby Bischoff. Mit Franziska Giffey, Iris Spranger und Christian Gaebler ließ sich zudem ein Großteil der SPD-Senatsmannschaft in Biesdorf blicken.

Kurz vor 21 Uhr, knapp drei Stunden nach Beginn der Veranstaltung, war Franziska Giffey noch immer nicht auf dem Heimweg. Nach Statements am Pult und Smalltalk zwischen  Buffet und Bar hatte sie sich das TaP zeigen und ausführlich vom schwierigen Sanierungsunterfangen berichten lassen. Auch bei Neuköllns Bezirksbürgermeister Martin Hikel hinterließ das renovierungsbedürftige Kulturhaus offenbar Eindruck. „Mit dem Theater am Park waren wir in einem ungehobenen Schatz“, schrieb Hikel am nächsten Tag auf Instagram.

 

Bezirksstadtrat und SPD-Kreischef Gordon Lemm nutzte seine Redezeit, um all jenen Anwesenden zu danken, die sich für Kinder, Jugendliche und Familien im Bezirk einsetzen. Außerdem lobte er das Engagement seiner Co-Vorsitzenden Marion Hoffmann. Sie sei diejenige, die die SPD vor Ort und die Parteiarbeit „im besten Sinne des Wortes menschlich“ mache, erklärte Lemm.

 

Ansonsten wurde beim Jahresempfang angesichts des Erstarkens rechtsextremer Kräfte viel von „wehrhafter Demokratie“ gesprochen. Der Berliner SPD-Chef Raed Saleh sagte mit Verweis auf die Enthüllungen der Recherche-Plattform „Correctiv“: „Wenn ich mir anschaue, wie gerade Rechtspopulisten und Nazis Konferenzen abhalten und behaupten, ein Großteil der Bevölkerung gehöre nicht hierher, dann muss unsere gemeinsame Antwort – egal welcher Partei, ob CDU, Grüne, Linke, FDP oder Sozialdemokraten – lauten: Bis hierhin und nicht weiter.“ Gut drei Monate vor der Europawahl betonte Gaby Bischoff: „Wir können dieses Europa nicht denen überlassen, die es schlechtreden, die es zerstören wollen.“ Deswegen sei es wichtig, am 9. Juni wählen zu gehen und das Kreuz bei denen zu machen, „die ein demokratisches, ein starkes soziales, aber auch ein handlungsfähiges Europa wollen.“

 

Auf ein anderes Event im Sommer stimmte Innen- und Sportsenatorin die Gäste ein. „Die Fußball-Europameisterschaft wird ein richtig tolles Ereignis. Wir erwarten über drei Millionen Touristinnen und Touristen.“ Auch der Breitensport, versprach Spranger, werde davon profitieren. Bausenator Christian Gaebler wiederum warb um Verständnis für die Notwendigkeit von Wohnungsneubau und die Nachverdichtung bestehender Quartiere auf landeseigenen Grundstücken. „Besser werden“ wolle der Senat aber beim Mitdenken von sozialer Infrastruktur, räumte Gaebler ein. 

 

Kevin Kühnert sagte über seinen „Betreuungswahlkreis“ Marzahn-Hellersdorf, es sei ihm ein Anliegen, „so oft es geht, mit Gordon Lemm und anderen hier vor Ort zu sein.“ Er habe ein „ganz präzises Bild“ vom Bezirk, so Kühnert. In Marzahn-Hellersdorf gebe es nicht nur jede Menge Grün. Auch vermeintliche „Innenstadt-Hipster-Probleme“ wie Wohnungsknappheit hätten längst die Außenbezirke erreicht. „Steigende Mieten sind hier ein Thema – zwar auf niedrigerem Niveau als etwa bei mir in Schöneberg, aber eben auch bei niedrigerem durchschnittlichem Einkommen.“ Dieses Thema treibe ihn politisch stark um, erklärte der SPD-Generalsekretär.

 

© Instagram