Inka Bause: „An diesem Flügel habe ich Klavierspielen gelernt“

 Die „Bauer sucht Frau“-Moderatorin zu Besuch in ihrem „Heimatbezirk“

Inka Bause: "An diesem Flügel habe ich Klavierspielen gelernt"

Der Flügel von Arndt Bause hat einen neuen Platz im Bezirk gefunden. Er steht neuerdings in der Tourist-Info an der Hellersdorfer Straße und nicht mehr länger im großen Saal des Freizeitforums Marzahn. Eingeweiht wurde das gute Stück Anfang Dezember beim ersten von insgesamt drei Adventskonzerten, zu denen die bezirkliche Wirtschaftsförderung auch in diesem Jahr wieder eingeladen hatte. 

Als Hommage an den 2003 verstorbenen Komponisten spielten Lehrkräfte der Hans-Werner-Henze-Musikschule zum Auftakt ihres Jazz- und Swing-Konzerts das Lied „So langsam wird es Zeit für mich“. Der geniale Leipziger Musiker schrieb es einst für Jürgen Walter. „Eine gute Wahl“, fand der Überraschungsgast des Abends: TV-Star und Arndt-Bause-Tochter Inka. Die „Bauer sucht Frau“-Moderatorin hatte sich ganz unprätentiös unter das Publikum gemischt: kein großer Auftritt, einfach nur der Musik lauschen und in der Pause hier und da ein bisschen mit den Leuten plaudern. Gegenüber der „Hellersdorfer“ verriet die 55-Jährige: „An diesem Flügel habe ich Klavierspielen gelernt. Er stand in unserem Elternhaus in Biesdorf.“ Es freue sie, dass er nun wieder an einem Ort sei, an dem er wertgeschätzt werde. 

 

Musikschulleiterin Yvonne Moser war es, die den Anstoß für den Umzug gab. „Wir hatten letztes Jahr schon Konzerte dieser Art hier und mussten alle unsere Instrumente immer mitbringen“, verrät Moser. Irgendwann sei ihr dann eingefallen, dass der Flügel des Komponisten „ein bisschen ungeliebt“ im Arndt-Bause-Saal des Freizeitforums in der Ecke stand. „Es ist mit so einem Flügel wie mit einem Auto. Er wird nicht besser, wenn er steht.“ Nachdem Familie Bause ihre Zustimmung gegeben hatte, konnte der Transfer erfolgen.

 

An ihre ersten Klavierstunden an dem Instrument erinnert sich Inka Bause noch ziemlich gut. „Mein Vater wollte einfach mit uns Musik machen und dabei Spaß haben, aber manchmal war er ein bisschen ratlos, warum wir nicht solche Genies wie er waren.“ So habe er es überhaupt nicht verstanden, warum seine Tochter nicht sofort alle Noten konnte oder auf Anhieb den Quintenzirkel beherrschte, erzählt sie schmunzelnd.

 

Wenn die Sängerin und Moderatorin von ihrem Papa spricht, dann immer mit viel Liebe in der Stimme und mit glänzenden Augen. „Er wollte so viele Menschen wie möglich mit seiner Musik glücklich machen und das ist ihm gelungen. Die Leute singen heute noch seine Lieder. Das macht mich natürlich stolz“, sagt sie. 

Arndt Bause gilt als erfolgreichster Schlager- und Popmusik-Komponist der DDR. Unter anderem schrieb er Künstlern wie Helga „Henne“ Hahnemann („Jetzt kommt dein Süßer“), Frank Schöbel („Gold in deinen Augen“) und Wolfgang Lippert („Erna kommt“) Lieder auf den Leib. Sie alle gingen im Biesdorfer Haus der Bauses ein und aus. Dort wohnte die Familie seit 1976. 

 

Auch Inka hatte ihren Durchbruch mit einer Arndt-Bause-Komposition. Bei einem Fernsehauftritt am Silvesterabend 1984 sang die damals 17-Jährige den Song „Spielverderber“ und wurde über Nacht bekannt. Nächstes Jahr feiert sie ihr 40-jähriges Bühnenjubiläum. „Wenn ich daran denke, bekomme ich Gänsehaut“, gesteht sie. Zu diesem Anlass seien viele Auftritte und ein neues Album geplant. Außerdem werde sie mit ihrer Band auf Tour gehen. Denn auch wenn viele Menschen Inka Bause mit der Kuppelshow auf RTL in Verbindung bringen, „am wahrhaftigsten“ fühle sie sich, wenn sie singe, betont sie.

 

Und noch etwas verrät Inka Bause bei ihrem Besuch in Hellersdorf: Sobald sie das Jubiläumsjahr hinter sich gebracht habe, wolle sie sich wieder verstärkt einem absoluten Herzenswunsch widmen: Die Sängerin und Moderatorin hat sich vorgenommen, eines Tages die Oper ihres verstorbenen Vaters („Der Gesang der Grille“) aufzuführen: „Das ist die einzige Chance, dass er vielleicht unsterblich wird.“