Das ist Berlins Nachwuchs-Leichtathletin des Jahres

Hürdenläuferin Lena Leege vom Hellersdorfer AC Berlin

Das ist Berlins Nachwuchs-Leichtathletin des Jahres

Die Hauptstadt hat entschieden: Lena Leege ist Berlins Nachwuchsleichtathletin des Jahres. Die 19-Jährige hatte sich in einem öffentlichen Online-Voting unter sechs herausragenden Talenten durchgesetzt. Die Auszeichnung nahm sie Ende November im Rahmen der Gala des Berliner Leichtathletik-Verbands entgegen.

Die Hoffnungsträgerin des Hellersdorfer Athletik-Clubs Berlin startet erst seit dieser Saison im 400-Meter-Hürdenlauf und schaffte es dennoch in Windeseile an die europäische Spitze. Im Juli wurde sie in dieser Disziplin Deutsche U20-Vizemeisterin. Im Halbfinale der U20-EM in Jerusalem knackte Lena Leege sogar die 58-Sekunden-Marke (57,95 s) und schaffte damit den Einzug ins Finale. Am Ende sprang Platz 6 heraus.

 

Sie wird von Lutz Kramer trainiert. Ihr Abitur hat die junge Mahlsdorferin im Sommer mit einem Notenschnitt von 1,7 abgelegt. Aktuell absolviert sie ein Freiwilliges Soziales Jahr. Sie plant, im Anschluss Sportwissenschaften zu studieren. 

Lesen Sie hier ein kurzes Interview mit ihr:

 

■ Was bedeutet Ihnen die Wahl zu Berlins Nachwuchsleichtathletin?

Sie bedeutet mir super viel. Es ist einfach die Anerkennung für die ganze harte Arbeit, die ich in den Sport stecke, und für die viele Zeit, die ich investiere. Man sieht, wofür man es macht, und merkt, dass viele Menschen hinter einem stehen, einen verfolgen und unterstützen.

 

■ Welchen Sportmoment im Jahr 2023 behalten Sie in Erinnerung?

Auf jeden Fall die U20-EM in Jerusalem und da vor allem das Hürden- und das Staffel-Finale. Der Support vom ganzen Team Germany war dort so sehr zu spüren. Auch generell war es eine atemberaubende Atmosphäre. Schon beim Warmmachen und beim Einlaufen ins Stadion habe ich richtig Gänsehaut gespürt und mich riesig auf die Läufe gefreut.

 

■ Man hatte den Eindruck, dass Ihnen der Wechsel auf die Hürden in dieser Saison spielend leichtgefallen ist.

Stimmt, den Eindruck kann man tatsächlich haben, aber ganz so war es nicht. Ich fand es schon herausfordernd, auch wenn es mir sehr viel Spaß macht. Da ich mich erst seit diesem Jahr auf diese Disziplin fokussiere, sind meine Technik und auch der Rhythmus zwischen den Hürden noch stark ausbaufähig. Zum Beispiel haben wir erst im Abschlusstraining vor dem Abflug nach Jerusalem meinen Anlauf zur ersten Hürde noch einmal umgestellt. Das war sehr kurzfristig. Zum Glück hat mein Trainer die Ruhe behalten und an mich geglaubt. Zuvor im Training bin ich nie voll auf die erste Hürde zugelaufen, weil ich schon einen gewissen Respekt hatte. Dann aber klappt es plötzlich. Das Gute ist: Wir wissen, woran wir noch arbeiten können, damit ich noch schneller werde. 

 

■ Haben Sie sich schon Ziele für die neue Saison gesteckt?

Da im nächsten Jahr leider kein internationaler Wettkampf in meiner Altersklasse ansteht, liegt die Konzentration darauf, meine Hürdentechnik auszubauen, einen für mich passenden Rhythmus zu finden und mich konstant und vor allem verletzungsfrei zu steigern. Zu den größeren Wettkämpfen zählen die Deutschen Meisterschaften der Aktiven sowie der U23 und auch einige Meetings. Alles andere, was eventuell noch kommen könnte (EM, WM der Aktiven), wäre für mich Zusatz.  

 

■ Wie verbringen Sie Weihnachten und den Jahreswechsel?

Ich werde auch zwischen den Feiertagen trainieren. Das ist aber auch vollkommen in Ordnung, da beim Training meine Freunde sind. Weihnachten und Silvester verbringe ich mit meiner Familie. Anfang Januar geht’s dann auch schon ins Trainingslager nach Teneriffa.