Eisentraut-Ausstellung im Bezirksmuseum

Bauten für Marzahn und die Welt

Am 3. Dezember wurde im Bezirksmuseum (Alt-Marzahn 51) die von Dr. Oleg Peters kuratierte Ausstellung „Zweifach war des Bauens Lust. Der Architekt Wolf R. Eisentraut“ eröffnet. Nachgezeichnet wird darin ein durchgängig vom Engagement für Bauen und Baukultur geprägtes Architektenleben in der DDR und im vereinigten Deutschland. An der Nordsee oder auf Usedom, auf dem Brocken oder in Sachsen, vor allem aber in Berlin begegnet man Eisentrauts baulichen Zeugnissen. Ganz besonders aber prägte der Mann das Gesicht von Marzahn mit Bauwerken von hohem Wiedererkennungswert. 

Die Ausstellung gibt in drei thematisch angelegten Räumen Einblicke in die Biografie und Schaffensvorgänge des heute 80-Jährigen. Sie zeigt, wie Architektur entsteht und stellt seine Verdienste um Architektur und Städtebau heraus. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Wohnungsbau – einem Thema, das sich durch das fünfzigjährige Berufsleben Eisentrauts zieht. Außerdem wird gezeigt, dass er zu den Architekten gehört, die miterleben mussten, wie wichtige Bestandteile seines Œuvre nach 1990 abgerissen wurden. Spannend ist der Streifzug durch eine Architektur der Möglichkeiten, denn Eisentraut blieb nicht erspart, dass etliche seiner Entwürfe in der Schublade verschwanden.

Texte, Fotografien, Dokumente, Video- und Hörstationen werden ergänzt durch zahlreiche Objekte. So können Modelle, Entwurfsskizzen, Baudokumentationen, Zeitungsartikel, Theaterplakate und Bühnenbildentwürfe beim Rundgang durch die Schau entdeckt werden. 

Am 24. Januar 2024 um 18 Uhr diskutiert Kurator Peters übrigens mit „seinem“ Protagonisten Prof. Wolf R. Eisentraut über Kreativität, Präzision und Raffinesse in der Welt der Architektur sowie die Rolle des Architekten für die Gesellschaft. Da der Bezirk Marzahn-Hellersdorf aktuell Lösungen dafür finden muss, wie der Um- und Ausbau des Wohnungsbestandes mit der infrastrukturellen Ertüchtigung verbunden werden kann, stehen Themen wie zum Beispiel zukünftige Baustrukturen, der Beruf des Komplexarchitekten, Klimaneutralität beim Bauen, behutsame Innenhofbebauungen oder auch die Weiterentwicklung serieller Methoden im Fokus des Gesprächs. 

Die Ausstellung wir bis 3. November 2024 gezeigt.

Der Eintritt ist frei.

Öffnungszeiten: Mo-Fr: 10-18 Uhr