Schnellstraße soll Wohngebiete im Südosten vom Verkehr entlasten
Genehmigungsverfahren für TVO gestartet
Nach jahrzehntelangem Vorlauf ist die Tangentialverbindung Ost (TVO) einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Für die geplante Schnellstraße zwischen Spindlersfelder Straße und B1/B5 wurde das Genehmigungsverfahren gestartet.
Die CDU-geführte Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt vermeldete am Dienstag, sie habe den entsprechenden Antrag bei der zuständigen Verwaltung für Stadtentwicklung eingereicht. In 21 Aktenordnern wurden die Unterlagen zusammengefasst. Enthalten sind unter anderem Beschreibungen des Bauvorhabens, Berechnungen zu Immissionsschutzmaßnahmen und Bauwerkskizzen.
Während einer der großen TVO-Befürworter, der Biesdorfer CDU-Abgeordnete Christian Gräff, beim Onlinedienst X jubelte: „Die TVO kommt!“ und VDGN-Präsident Jochen Brückmann von einem „wichtigen Meilenstein“ für die Entlastung der vom Verkehr geplagten Menschen in den östlichen Siedlungsgebieten sprach, gab es auch negative Reaktionen auf die Nachricht. Fridays for Future Marzahn-Hellersdorf etwa fragte: „Wo bleibt die Entlastung durch die Nahverkehrstangente?“ Und der Naturschutzbund Berlin (Nabu) erklärte „Wir werden mit aller Kraft gegen diesen Natur- und Klimavandalismus vorgehen! Die TVO ist ein Projekt von vorgestern.“ Unter anderem müssen 16 Hektar Wald dafür gefällt werden.
„Dieses Projekt ist schon viel zu lange in der Planung. Ich möchte das jetzt endlich voranbringen“, kommentierte Verkehrssenatorin Manja Schreiner Schritt. „Wir bündeln Verkehr, entlasten Wohngebiete von Verkehr und Lärm. Wir verbessern die Erschließung von Gewerbe-, Dienstleistungs- und Innovationsstandorten“, so die CDU-Politikerin.
Genau genommen handelt es sich bei der neu zu bauenden, 7,2 Kilometer langen Trasse um einen Lückenschluss. Der nördliche und südliche Abschnitt der TVO ist als Märkische Allee und Spindlersfelder Straße schon seit vielen Jahren in Betrieb. Fehlt noch das Stück zwischen der B1/B5 (bzw. der Märkischen Allee) im Norden und der Straße An der Wuhlheide (bzw. Spindlersfelder Straße) im Süden.
Die öffentliche Auslegung der Planungsunterlagen wird laut Christian Gräff voraussichtlich im kommenden März erfolgen. Bürgerinnen und Bürger erhalten dann vier Wochen lang Gelegenheit, Einwände anzubringen. Vorab soll es eine weitere Informationsveranstaltung der Senatsverwaltung zum Verfahrensablauf geben. Nach derzeitigem Stand kann der Straßenbau – wenn nicht geklagt wird – wohl bestenfalls 2026 beginnen.