Wird die Dachterrasse des Freizeitforums zur Rooftop-Bar?

Voraussichtlich nächste Woche soll ein Interessenbekundungsverfahren starten

Wird die Dachterrasse des Freizeitforums zur Rooftop-Bar?

„Der Klunkerkranich kann einpacken. Das hier wird der neue Place to be“, verkündet Bezirksstadtrat Gordon Lemm (SPD) leicht überspitzt. Ob es die neu gestaltete Terrasse hoch oben auf dem Freizeitforum Marzahn (FFM) tatsächlich eines Tages mit dem angesagten Kulturdachgarten in Neukölln aufnehmen kann, wird sich zeigen. Auf jeden Fall schlummert eine Menge Potenzial in dem Ort, den etliche Nutzer:innen der Mark-Twain-Bibliothek in diesem Sommer schon für sich entdeckt haben. Zwischen üppigen Gräser- und Staudenbeeten mit einem Buch in der Hand oder dem Laptop auf dem Schoß lässt es sich dort bei schönem Wetter im Liegestuhl sehr gut aushalten. Dabei bietet der Panoramablick auf die umliegenden Plattenbauten einen spannenden Kontrast zur grünen Oase.

Künftig soll es hier so etwas wie ein Café, eine Rooftop Bar oder eine Eventlocation geben. Fehlt nur noch ein schlüssiges Konzept und der oder die passende Gastronom:in. Ab nächster Woche will der Bezirk auf die Suche gehen und möglichst bis Frühjahr 2024 fündig werden. Dafür wird ein Interessenbekundungsverfahren gestartet. Das hat der Stadtrat am Freitag vor Journalist:innen bekannt gegeben. Anlass des Pressetermins war der Abschluss der Baumaßnahmen zur Verbesserung der Energie- und Klimabilanz des Freizeitforums, die seit 2016 liefen. 

 

Für rund elf Millionen Euro wurde der große Gebäudekomplex am Victor-Klemperer-Platz in den zurückliegenden sieben Jahren bei laufendem Betrieb umfangreich energetisch in Schuss gebracht. Das FFM verfügt jetzt unter anderem über neue Fenster, abgedichtete Dachflächen und eine sanierte Gebäudehülle. Außerdem konnte die Technik der Schwimmhalle auf den neuesten Stand und das Dach der Jugendfreizeiteinrichtung „FAIR“ mit 220 Solarmodulen bestückt werden. „Die Photovoltaik-Anlage erzeugt jährlich so viel Strom, wie wir ungefähr in einem Monat verbrauchen: 47.000 Kilowattstunden“, rechnet Freizeitforum-Leiter Miroslaw Filzek von der gemeinnützigen Gesellschaft für Stadtentwicklung vor, die das Multifunktionshaus seit 2004 im Auftrag des Bezirksamts betreibt. 

 

Filetstück der Baumaßnahme ist aber der Dachgarten. Wo früher mal schnöde Wellplatten lagen, wurde ein Kleinod mit extensiv und intensiv begrünten Flächen geschaffen. Diese verbessern nicht nur das Mikroklima, bemerkt Projektleiterin Manuela Rohde, sie dienen auch als attraktive Aufenthaltsbereiche. Es gibt verschiedene Sitzmöglichkeiten. Durch die Beete schlängeln sich kleine Wege und an die Tanzfläche für Open-Air-Veranstaltungen wurde auch schon gedacht. „Die Dachterrasse bietet uns die Möglichkeit, hier künftig neue Zielgruppen zu erschließen“, sagt Gordon Lemm.