Alles auf Neustart im Jugendklub M3+

Die Einrichtung in der Mehrower Allee 3 wurde im Februar offiziell wiedereröffnet

Alles auf Neustart im Jugendklub M3+

Das Jugendzentrum in der Mehrower Allee 3, besser bekannt als M3, hat bewegte Zeiten hinter sich. Nach dem plötzlichen Tod des langjährigen Leiters Stephan Fischer wuchsen dem Betreiberverein die Aufgaben über den Kopf. Das Bezirksamt traf daraufhin Ende 2021 die unpopuläre Entscheidung, ein neues Interessenbekundungsverfahren für die Trägerschaft zu starten. Den Zuschlag erhielt schließlich der DRK-Kreisverband Berlin-Nordost e. V. Nach umfangreicher Sanierung wurde die Einrichtung unter dem Namen M3+ Anfang Februar offiziell wiedereröffnet

Zu dem Empfang in kleiner Runde begrüßte DRK-Geschäftsführer Rainer Oetting Bezirksbürgermeister Gordon Lemm, Jugendstadträtin Nicole Bienge (beide SPD), die Marzahner Abgeordnete Dr. Manuela Schmidt, den Vorsitzenden des Jugendhilfeausschusses Bjoern Tielebein (beide Linke) und Mitarbeiterinnen des Jugendamts.

 

Bereits seit August ist das M3+ mit neuem Konzept und medienpädagogischem Schwerpunkt wieder für die Kids aus dem Kiez zugänglich. Inzwischen ist das Haus kaum wiederzuerkennen. Die großen Aufenthaltsräume haben neue Böden und einen neuen Anstrich bekommen. Sowohl die Theaterbühne als auch der Sportraum wurden wieder in Schuss gebracht – und es gibt nun einen bestens ausgestatten Gaming-Raum. Hier kann an modernen Rechnern und Bildschirmen auf speziellen Gaming-Stühlen gezockt werden. Zur Seite steht den Kids dabei ein ausgebildeter Medienpädagoge, der ihnen Kompetenzen für die digitale Welt vermittelt und sie zu einer sinnvollen Mediennutzung hinführt. Er stelle außerdem sicher, so Oetting, dass Kinder und Jugendliche, die physisch mal nicht anwesend sein können, trotzdem an den Angeboten teilhaben können. Geplant ist außerdem, dass die Nutzer:innen des M3 künftig den Außenauftritt der Einrichtung etwa in den sozialen Medien mitgestalten.

 

Auch sonst gibt es noch reichlich Ideen für künftige Angebote im Jugendklub. Schon jetzt aber haben die insgesamt fünf pädagogischen Fachkräfte gemeinsam mit den Jugendlichen ein buntes Wochenprogramm erstellt. Es beinhaltet Gaming-Sessions, Selbstverteidigung, „Punchneedling“ (Sticken) und eine Mädchengruppe. Im offenen Betrieb stehen u. a. eine Tischtennisplatte, ein Billardtisch, zahlreiche Brettspiele und Bastelmaterial zur Verfügung. 

Baulich soll es als nächstes in der Küche und im Außenbereich weitergehen. „Wenn wir das alles fertig haben, nehmen wir uns auch irgendwann den Vorplatz vor, der ist wirklich scheußlich und alles andere als einladend“, findet der DRK-Geschäftsführer.

 

Geöffnet hat das M3+ immer montags bis mittwochs von 14 bis 20 Uhr, donnerstags und freitags von 16 bis 21 Uhr sowie jeden zweiten Samstag. „Hier ist aber auch vormittags Leben in der Bude und zwar nicht zu knapp“, bemerkte Rainer Oetting bei der Eröffnungsveranstaltung. In den Räumen werden Willkommensklassen unterrichtet. Außerdem bietet der DRK-Kreisverband vorschulische Sprachförderung an. Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, werden im Rahmen des 18-monatigen Programms auf die Schule vorbereitet.

 

Es liege ein schwieriger Prozess hinter allen Beteiligten, aber was sich das Jugendamt von dem Trägerwechsel erhofft und gewünscht habe, sei eingetroffen, äußerte sich Gordon Lemm zur Entwicklung des M3+. „Wir haben hier wieder ein qualitativ wertvolles Angebot.“ Mit dem DRK sei ein im Sozialraum verankerter Betreiber gefunden worden, der über die nötige pädagogische Expertise verfüge und noch potent genug sei, das Haus baulich herzurichten. „Ich glaube, dass einige aus dem Kiez immer noch sehr unzufrieden sind, dass es nicht mehr der Zustand wie früher ist, aber für die Kinder und Jugendlichen war das eine gute Entscheidung“, ist sich der Bezirksbürgermeister sicher.