Im Marzahner CleanTech Business Park soll ein Wasserstoffwerk entstehen

Zweite Ansiedlung auf dem 90 Hektar großen Areal bahnt sich an

Im Marzahner CleanTech Business Park soll ein Wasserstoffkraftwerk entstehen

Die aus Hamburg stammende HH2E AG will im CleanTech Business Park eine Produktionsstätte errichten und dort ab 2027 aus grünem Wasserstoff klimaneutral Fernwärme erzeugen. Auf Einladung von Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hat das Energieunternehmen mit der landeseigenen Wista Management GmbH im Roten Rathaus eine Absichtserklärung zur Ansiedlung im Marzahner Industriegebiet unterzeichnet. Der Bau des Wasserstoffkraftwerks könnte im kommenden Jahr starten, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Pressemitteilung.

Der CleanTech Business Park zwischen Bitterfelder und Hohenschönhauser Straße ist berlinweit das größte zusammenhängende Areal für produzierende und verarbeitende Unternehmen. Ansiedeln dürfen sich allerdings nur Firmen, die für saubere Technologien und Nachhaltigkeit stehen. Auch deshalb ist derzeit noch reichlich Platz auf dem 90 Hektar großen Gelände. Bislang hat sich lediglich ein Unternehmen niedergelassen: die Swissbit Germany AG, ein Hersteller von Speichermedien für Industrieanwendungen. Mittlerweile soll es aber aussichtsreiche Verhandlungen mit mehreren Firmen geben, die ins Profil passen. Das hatte der auch für Wirtschaft zuständige Bezirksbürgermeister Gordon Lemm (SPD) im vergangenen Jahr verkündet. 

 

Vermarktet werden die Flächen nicht mehr von der bezirklichen Wirtschaftsförderung, sondern von der landeseigenen Wista Management GmbH, die bereits den Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof erfolgreich entwickelt hat. Nach der Unterzeichnung des „Letter of Interest“ mit HH2E gab sich WISTA-Geschäftsführer Roland Sillmann zuversichtlich, dass die Bauarbeiten für das Wasserstoffkraftwerk nächstes Jahr beginnen können. Alexander Voigt, Mitbegründer und Vorstandsmitglied von HH2E, erklärte, sein Unternehmen wolle von Berlin aus „einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende leisten und Deutschland helfen, seine Energiesouveränität zurückzugewinnen“. Die Aktiengesellschaft hat inzwischen einen Sitz in der Urban Tech Republic auf dem Gelände des früheren Flughafens Tegel.

 

Mit der beschlossenen Vereinbarung gehe Berlin „einen großen Schritt in Richtung innovativer klimaneutraler Stadt“, äußerte sich Franziska Giffey zu dem Projekt. Über das geplante Wasserstoffwerk könnten laut der Regierenden Bürgermeisterin künftig 30 Prozent aller ans Fernwärmenetz angeschlossenen Berliner Haushalte mit warmem Wasser versorgt werden. Außerdem entstünden 120 neue Arbeitsplätze. Insgesamt 250 Millionen Euro will HH2E am Standort investieren. Dafür werden aktuell noch Geldgeber:innen gesucht. Gespeist werden soll die Anlage mit Windstrom aus Brandenburg, 

 

Stadtentwicklungsstadträtin Juliane Witt (Linke) lobte die im Herbst geführten Gespräche mit dem Unternehmen und der Wista als „ausgesprochen professionell“ und hat dem Projekt seitens der Ämter Unterstützung zugesagt. „Es wird dem Standort guttun, wenn hier ein Impuls für Zukunftsenergie in den nächsten Jahren dann auch wirklich Realität wird und hier Arbeitsplätze geschaffen werden können“, so Witt.

Auch Gordon Lemm begrüßt das Vorhaben der HH2E AG, künftig grünen Wasserstoff und Fernwärme in Marzahn zu erzeugen: „HH2E passt unserer Meinung sehr gut zu der Zielstellung, im Bereich erneuerbarer Energien und nachhaltigen Wirtschaftens mit dem CleanTech Business Park eine Vorreiterrolle im Land Berlin einzunehmen und langfristig Wirtschaftskraft im Bezirk zu halten sowie Arbeitsplätze zu generieren.“ Nach seiner Einschätzung stellt diese zweite Ansiedlung „erst den Startschuss für eine künftig beschleunigte Besiedlung dieses sehr gut geeigneten Areals dar."