Aus unserer Rubrik "Im Kleinen die Welt verändern" von Vivian Kammholz

Regionales Obst und Gemüse gibt's auch im Winter

Die Supermärkte sind gerade voll mit Obst und Gemüse, überwiegend aus der EU. Laut einer Studie des Bundesinformationszentrums für Landwirtschaft aus dem Jahr 2020 liegt der Selbstversorgungsgrad mit Obst bundesweit gerade einmal bei 20 Prozent und mit Gemüse bei 36 Prozent. Die große Masse beziehen wir zumeist nicht aus der Region, sondern eher aus dem Ausland. Doch wie kann es angesichts langer Transportwege sein, dass die Waren nach wie vor vergleichsweise günstig angeboten werden?

Ganz einfach: Menschenrechte, Arbeitsschutz und Mindestlohn spielen bei der Produktion oft keine Rolle. Die ARD-Doku „Europas dreckige Ernte“ aus dem Jahr 2018 hat zahlreiche Missstände aufgedeckt. Was können wir dagegen tun? Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Landet mehr Saisonales und Regionales in unseren Einkaufswagen, werden unsere Landwirte künftig wieder mehr anbauen können oder sogar weitere Betriebe eröffnen. 

Außersaisonales Gemüse und Obst das ganze Jahr über zur Verfügung zu haben, ist hingegen purer Luxus, der auch zu Lasten unserer Umwelt geht. Soll es doch mal was Exotisches sein, das bei uns eher selten wächst, empfehle ich, auch das Fair-Trade-Siegel zu achten. Denn das bekommt nur, wer sich auch um die Menschen kümmert, die hinter den Produkten stehen. Außerdem können wir selbst wieder mehr anbauen. Wer nun denkt, dazu braucht es einen Garten, darf auf die nächste Ausgabe gespannt sein. Denn da verrate ich, was alles auf dem Balkon und der Terrasse möglich ist.

Top 5: Saisonale Produkte im Januar

■ Apfel (Lagerware)

■ Kartoffeln (Lagerware)

■ Feldsalat

■ Kohl, z. B. Rosenkohl

■ Rote Beete (Lagerware)