Das Helleum feiert Zehnjähriges

Seit dem ersten Workshop haben 60.000 Kinder die innovative Lernwerkstatt besucht

Das Helleum feiert Zehnjähriges

Mit dem Workshop „Wind bringt‘s“ hat im Januar 2013 die Erfolgsgeschichte des Kinderforscher*zentrums Helleum angefangen. Seither besuchten schon 60.000 Kinder im Kita- und Grundschulalter die außergewöhnliche Lernwerkstatt. Das wurde am Freitag gebührend gefeiert. Die Maskottchen Helle und Leum begrüßten gemeinsam mit dem Helleum-Team etliche Wegbegleiter:innen, Förder:innen und Unterstützer:innen zur Geburtstagsparty an der Kastanienallee.

Koordinatorin und Geschäftsführerin Olga Theisselmann nannte die Einrichtung einen „weltbekannten Bildungsort“, an dem Kinderaugen zum Leuchten gebracht werden und der auch Erwachsene motiviert, neugierig zu bleiben und naturwissenschaftliche Phänomene zu hinterfragen. Bezirksbürgermeister Gordon Lemm (SPD) bezeichnete das Helleum als „besten außerschulischen Lernort in Berlin“. Es gebe für alle Mitwirkenden kein größeres Kompliment, als dass „Kinder freiwillig herkommen und sich Naturwissenschaften reinziehen wollen“, so Lemm. 

Warum Lernen hier mehr Spaß macht als in der Schule, liegt an dem innovativen Konzept: Einen Lehrplan und vorgefertigte Experimente gibt es nicht. Spielerisch und ganz nach eigenem Interesse können die Kleinen auf vielfältige Weise tüfteln, experimentieren, forschen, entdecken und staunen. Dabei werden sie von hochengagierten Pädagog:innen begleitet, aber nicht belehrt. 

 

Der „Spiritus Rector“ und langjährige Leiter des Helleum, Prof. Dr. Hartmut Wedekind, hat in der zurückliegenden Dekade schon Hunderte Fachleute aus aller Welt für das Kooperationsprojekt von Bezirk, Senatsbildungsverwaltung und Alice-Salomon-Hochschule begeistern können. In Bonn wurde nach Vorbild der Hellersdorfer Lernwerkstatt im vergangenen Herbst das „Bonneum“ eröffnet. Um jungen Menschen entlang der kompletten Bildungskette – also vom Kindergarten bis zur Berufsausbildung – forschendes und entdeckendes Lernen in den MINT-Themenfeldern zu ermöglichen, entsteht derzeit gleich neben dem Helleum I das Jugendforscher*zentrum Helleum II. Es richtet sich an Jugendliche ab der siebten Klasse und soll im Herbst eröffnen. 

 

„Es wird ständig über den Fachkräftemangel geredet: Wir brauchen Bauingenieure, IT-Fachleute etc. Genau hier, an so einem Ort, bilden wir diese Fachkräfte für die Zukunft aus“, schwärmte Schulstadtrat Dr. Torsten Kühne (CDU) von dem „wahnsinnig innovativen Projekt“. Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) sieht das genauso: „Wir müssen die Kinder ermuntern, in diese Berufe zu gehen“. Das Helleum sei in dieser Hinsicht ein „Leuchtturmprojekt“. Ginge es nach ihr, dürfe sich der eine oder die andere Teilnehmende der Workshops und offenen Nachmittagsangebote später auch für ein Lehramtsstudium entscheiden. MINT-Lehrer:innen seien in der Stadt schwer gefragt.