Vorträge und Diskussionen
So lief die Premiere des neuen Wirtschaftsforums
Der Verein „Freunde Schloss Biesdorf“ und der Marzahn-Hellersdorfer Wirtschaftskreis e.V. (MHWK) haben eine neue Veranstaltungsreihe auf den Weg gebracht. Im Schloss Biesdorf fand Ende November die erste Auflage des Wirtschaftsforums Marzahn-Hellersdorf statt.
Künftig sollen bei dem regelmäßig geplanten Vortrags- und Diskussionsformat aktuelle Fragen der bezirklichen Wirtschaftsentwicklung behandelt, aber auch Leistungen und Personen gewürdigt werden, die mit ihren Erfindungen und ihrem Unternehmergeist dazu beigetragen haben, dass sich im Osten Berlins ein dynamischer und innovativer Wirtschaftsstandort entwickelt.
Er freue sich, dass dieses Thema einmal in größerer Breite Beachtung finde, da es in seiner Wahrnehmung in der öffentlichen Diskussion häufig etwas zu kurz komme, sagte der im Bezirk seit einem Jahr für die Wirtschaftsförderung zuständige Marzahn-Hellersdorfer Bürgermeister Gordon Lemm (SPD). Als erster Gastredner lieferte Lemm einige Zahlen und Fakten zur vorhandenen Wirtschaftspower, nannte die Top-Arbeitgeber:innen unter den insgesamt 21.500 Firmen im Bezirk und stellte einige „Hidden Champions“ vor. Gemeint sind damit Unternehmen, die kaum einer kennt, obwohl sie in ihrer Nische spitze sind wie der Speichermedienhersteller Swissbit oder sogar Weltmarktführer wie die Knorr-Bremse AG. „In fast jeder Bahn, die in Deutschland fährt, sind Bremsen und auch andere Teile der Knorr-Bremse AG verbaut“, so Lemm.
Auch zu den Perspektiven für den 300 Hektar großen Berliner Zukunftsort CleanTech Business Park äußerte sich der Bezirksbürgermeister – und zu den großen Verkehrsinfrastrukturproblemen rund um die Dauerbrenner Tangentialverbindung Ost (TVO) und Ortsumfahrung Ahrensfelde äußerte sich der Bez. Aus wirtschaftlicher Sicht stellen sie den wohl größten Standortnachteil dar.
Im Anschluss an Lemms Ausführungen beleuchtete Dr. Klaus Freier einige Aspekte der Marzahn-Hellersdorfer Wirtschafsentwicklung seit der Wiedervereinigung, während Leonhard Lischka, MHWK-Vorstand und Geschäftsführer der Lischka GmbH, über die Rolle des 1991 gegründeten Marzahn-Hellersdorfer Wirtschaftskreises und sein eigenes Unternehmen referierte.
Bei der abschließenden Podiumsdiskussion mit zahlreichen Fragen aus dem Publikum ging es unter anderem um die nach wie vor schlechte ÖPNV-Anbindung des Marzahner Gewerbegebiets, Strategien gegen den Fachkräftemangel, mögliche Kooperationen zwischen der Wirtschaft und der Alice-Salomon-Hochschule sowie um Bürokratie und Verwaltungshandeln.