Eine Skulptur zum Geburtstag: Mahlsdorf feiert den Sandmann

Großer Bahnhof auf dem Ullrichplatz

Eine Skulptur zum Geburtstag: Mahlsdorf feiert den Sandmann

© pressefoto-uhlemann.de
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„Sandmann, lieber Sandmann, es ist noch nicht so weit“, heißt es in der Titelmusik der beliebten Kindersendung. Der Satz trifft auch aufs Sandmann-Denkmal zu, für das Michael Wiedemann mit seiner Bürger:inneninitiative monatelang gekämpft hat. Inzwischen sind 35.000 Euro an Spenden zusammengekommen und auch die Behörden haben grünes Licht gegeben. Am heutigen 63. Geburtstag des TV-Helden durfte die 1,20 Meter große Bronze-Figur schon mal „Probestehen“. Nun aber ist der Sandmann wieder verpackt und mit der Sackkarre abtransportiert worden. Das Fundament ist nämlich noch nicht gelegt. 

Viele strahlende Gesichter brachten am Nachmittag Licht ins triste Novembergrau auf dem Ullrichplatz. Als die Skulptur endlich enthüllt war, stürmten zahlreiche große und kleine Fans auf den niedlichen Kerl zu, um sich mit ihm fotografieren zu lassen. Voller Stolz beobachtete Michael Wiedemann das bunte Treiben rund um den kleinen Star zum Anfassen: „Ich bin durch den Wind, aber glücklich durch den Wind“, sagte er ins Mikro. 

 

Marzahn-Hellersdorfs Kulturstadtrat Dr. Torsten Kühne (CDU) sprach dem gesamten Projektteam um Wiedemann und den Geschäftsführer des Lyra e. V., Walter Gauks, ein großes Dankeschön aus. „Das hätten wir als Bezirksamt so nicht hinbekommen“, gab Kühne unumwunden zu und berichtete von der schwierigen Standortsuche für die Bronzeplastik. „Wir haben für die denkmalschutzrechtliche Genehmigung den kleinen Mann über den gesamten Platz getragen, alle Standorte ausprobiert: Auf dem Podest, vor dem Podest, rechts der Sichtachse, links der Sichtachse, vor dem Busch, im Busch, wir standen wirklich überall.“ 

 

Die CDU-Abgeordnete Katharina Günther-Wünsch nannte die Skulptur ein „würdiges Denkmal“ und sagte über den Ullrichplatz, der sich durch seine Nähe zu den ehemaligen Trickfilmstudios am Hultschiner Damm und dem einstigen Wohnhaus von Sandmann-Schöpfer Gerhard Behrendt quasi aufgedrängt hatte: „Ich glaube, es hätte kein besserer Ort in Mahlsdorf sein können.“

 

Baustadträtin Juliane Witt (Linke) kam mit den Vertragsunterlagen und der langersehnten Aufstellgenehmigung zur „Geburtstagsparty“. Wann der Sandmann dauerhaft im Boden verankert werden kann, ist noch nicht ganz klar. Michael Wiedemann hatte erklärt, es brauche Außentemperaturen von mindestens fünf Grad plus. Kunstgießer Wilfried Hann rechnet hingegen fest damit, dass dem Sandmann Anfang Dezember das Denkmal gesetzt werden könne. „Wir dürfen nur nicht zu lange Frost haben, dann wäre der Boden zu hart“, erläuterte er.