Geplanter Fertigstellungstermin ist 2026
Grundstein für neues Umspannwerk in Marzahn gelegt
Damit Berlin warm und hell bleibt, muss das Stromnetz der Hauptstadt kräftig ausgebaut werden. In Marzahn-Hellersdorf wurde am Donnerstagmorgen für ein weiteres großes Investitionsprojekt der landeseigenen Stromnetz Berlin GmbH der Grundstein gelegt. Bis 2026 wird auf einem Gelände an der Märkischen Allee das neue Umspannwerk Poelchaustraße mit einer modernen Schaltanlage entstehen.
Die 27 Millionen Euro teure 110-kV-Anlage soll das in die Jahre gekommene Umspannwerk Biesdorf Nord in unmittelbarer Nachbarschaft ersetzen und langfristig eine moderne, zuverlässige Stromversorgung für etwa 47.000 Haushalte in der Umgebung und 2.300 Gewerbekunden sicherstellen. Da das Umspannwerk in die zentrale Steuerung des Berliner Stromnetzes integriert werde, seien im Falle von auftretenden Störungen sehr kurze Wiederversorgungszeiten möglich, heißt es in einer Pressemitteilung.
Dr. Erik Landeck, Geschäftsführer der Stromnetz Berlin GmbH, verwies darauf, dass niemals zuvor so viel in das Stromnetz der Stadt investiert wurde. Allein in diesem Jahr konnte Richtfest für das Umspannwerk Rollberg in Neukölln und die Grundsteinlegung für das Umspannwerk Voltairestraße in Mitte gefeiert werden. Zudem steht der Standort Wuhletal kurz vor der Fertigstellung. Um die Stromversorgung auf die Herausforderungen der Zukunft wie den Ausbau der Elektromobilität vorzubereiten und die Wärmewende voranzutreiben, brauche es aber eine noch höhere Taktzahl, so Landeck. Der Druck sei so groß, weil deutschlandweit alle Betreiber gleichzeitig ihre Netze ausbauen müssen. „Wir haben in der Vergangenheit mit super Prozessen unsere Bauten geplant und unser Netz ausgebaut, aber wir werden diese beschleunigen müssen – das heißt auch vereinfachen und verändern“, kündigte er an. Insgesamt sind zwischen 2022 und 2026 Investitionen von rund 1,6 Milliarden Euro geplant. „Wir machen das nicht für uns, sondern für die Bürgerinnen und Bürger.“
Juliane Witt, Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung, Umwelt- und Naturschutz, Straßen- und Grünflächen in Marzahn-Hellersdorf, sagte dafür Unterstützung aus der Verwaltung zu. „Wir sind im Bezirk in einer sehr angespannten personellen Situation, aber gerade beim Thema Genehmigung von Bauvorhaben ist es ganz wichtig, dass wir in den nächsten Jahren unseren Teil zur Beschleunigung beitragen.“ Dr. Erik Landeck bescheinigte dem Straßen- und Grünflächenamt bereits „eine tolle Entwicklung“ in Sachen Genehmigungsplanung.
Für das Grundsteinlegungs-Zeremoniell stiegen die Bezirksstadträtin und der Geschäftsführer der Stromnetz Berlin GmbH gemeinsam mit einigen Mitarbeiter:innen des Unternehmens in die große Baugrube an der Märkischen Allee. Nach altem Brauch wurde eine Zeitkapsel in einem Mauerstein versenkt. Die Hülse war zuvor mit einer Tageszeitung, einer Faltkarte von Marzahn-Hellersdorf, einem Mundschutz, einer Tüte Mispel-Samen und einem Glas Honig befüllt worden. Dazu erläuterte Dr. Erik Landeck, dass auf den Grundstücken des Stromnetzbetreibers seit einigen Jahren schon Bienenvölker angesiedelt und von lokal ansässigen Imker:innen betreut werden.
Die Grundsteinlegung hat den Beginn des Hochbaus markiert. 2024 soll Richtfest sein. Im Anschluss beginnt die elektrotechnische Ausstattung der künftigen Stromverteilungsanlage. Der Einbau der Schaltanlage ist für Herbst 2024 avisiert. Im Frühjahr 2025 wird der erste Trafo erwartet.