Spagat zwischen Barrierefreiheit und Denkmalschutz
BVV fordert Aufzug und Innentoiletten für die Ulmen-Grundschule
Die altehrwürdige Ulmen-Grundschule gehört zu den architektonischen Sehenswürdigkeiten in Kaulsdorf. Doch auch Schönheiten haben Makel: So gibt es in dem 1927 errichteten Gebäude weder einen Aufzug noch Innentoiletten. Das soll sich nach den Vorstellungen der Verordneten im Bezirksparlament ändern. Sie haben einen Antrag der Linksfraktion mehrheitlich beschlossen, in dem das Bezirksamt aufgefordert wird, denkmalverträgliche Lösungen für die notwendigen Umbauten zu eruieren.
Den Antrag hat die gleichstellungspolitische Sprecherin der Linksfraktion in der BVV, Stefanie Wagner-Boysen, verfasst. Sie hält die Installation eines Aufzugs für zwingend erforderlich. Im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention und einer inklusiven Bildung müsse es auch mobilitätseingeschränkten Kindern möglich sein, sich frei in der Schule zu bewegen und ohne Hürden in alle Etagen zu gelangen. Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter:innen seien aktuell schwer gefordert, Kinder mit Behinderungen bestmöglich in den Schulalltag zu integrieren, berichtet sie.
Wagner-Boysen bemängelt außerdem, dass im Haupthaus keine WCs vorhanden sind: Die Kinder müssen „bei Wind und Wetter die Toiletten in einem der Schule vorgelagerten Gebäude benutzen,“ erklärt sie.
In dem nun von der BVV an das Bezirksamt geleiteten Prüfauftrag für den denkmalverträglichen Einbau von Toiletten und die Installation eines Aufzugs wird ein Konzept gefordert. Das Papier soll angepasste Raumkonzepte, eine Kostenschätzung, schulorganisatorische Herausforderungen und Realisierungsschritte enthalten.