Projekt "Urbanität & Vielfalt" ausgezeichnet
Berliner Naturschutzpreis für die Wildpflanzen-Retter vom Peaceberg
Das Projekt „Urbanität & Vielfalt“ hat die Mission, selten gewordene heimische Wildpflanzen wieder in Brandenburg und Berlin anzusiedeln. Unterstützung dafür holen sich die Grünprofis von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern. Nun wurde dieses Engagement mit dem Berliner Naturschutzpreis ausgezeichnet.
Hinter dem Projekt stehen der Botanische Garten der Universität Potsdam, das Späth-Arboretum der Humboldt-Uni, der Botanische Garten der Philipps-Universität und die Gärtnerei des Umweltzentrums Dresden. Die vier Akteure verteilen aus Wildsaatgut vorgezogene Jungpflanzen. Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner können diese mit nach Hause nehmen und im Garten oder auf dem Balkon in die Erde bringen. Mit der Zeit verteilen sich die Pflanzensamen in der Umgebung, wodurch die Artenvielfalt steigt.
Wer keinen Garten oder Balkon hat, kann auch sogenannte Archeflächen beackern – zum Beispiel im Jelena-Šantić-Friedenspark in Hellersdorf, wo „Urbanität & Vielfalt“ 900 Kleinbeete betreut und Patenschaften an Bürgerinnen und Bürger vergibt. 34 verschiedene Wildpflanzenarten werden dort nachgezüchtet, geerntet und verteilt. Der Ort ist durch das Projekt zu einem kleinen Trockenrasen-Paradies und zu einem Treffpunkt für Familien geworden. Bis zum Ende der Saison können Interessierte hier jeden Samstag zwischen 13 und 17 Uhr vorbeikommen, Akteurinnen und Akteure kennenlernen und sich über das Projekt informieren.
Durch das Projekt könne der Bestand von insgesamt rund 80 gefährdeten Wildpflanzenarten geschützt werden, heißt es in einer Pressemitteilung der landeseigenen Stiftung Naturschutz Berlin, die den mit 1.000 Euro dotierten Preis am Donnerstag im Rahmen eines Festakts verliehen hat. Mit einer fünfstelligen Teilnehmendenzahl gilt das Umweltbildungs- und Naturschutzprojekt als das größte seiner Art. Auf Schulungen, bei Exkursionen und Biotop-Pflegeinsätzen werden Menschen für den aktiven Naturschutz im Alltag gewonnen.