Regenwasserprojekt am Beerenpfuhl: Die Planungsleistungen wurden ausgeschrieben
Wasser von oben dringend nötig
Nur im Stadtplan ist er noch blau: Dem Beerenpfuhl im Landschaftsschutzgebiet Hönower Weiherkette fehlt eindeutig Wasser. Seit Jahren schon gibt es Planungen, das etwa 1,5 Hektar große Biotop mit Niederschlägen von den Dächern und Straßen der benachbarten Wohnsiedlung zu speisen, damit der Pfuhl wieder ganzjährig Wasser führt. Inzwischen steht fest: Die Berliner Wasserbetriebe werden sich in den kommenden Jahren dieser Sache annehmen.
Das Projekt wurde dem landeseigenen Unternehmen von der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz als Kompensationsmaßnahme für die erhöhte Grundwasserförderung am Wasserwerk Kaulsdorf auferlegt.
Nach Auskunft von Unternehmenssprecher Stephan Natz wollen die Wasserbetriebe die Planungsleistungen Ende des Jahres vergeben. Die Ausschreibung läuft. Vorgesehen ist, etwa 2,4 Hektar umliegende Straßen- und Wegeflächen von der bisherigen Regenkanalisation zu kappen und das Wasser dem Beerenpfuhl zuzuführen, damit dieser ganzjährig eine Oase für Mensch und Tier wird. Streng geschützte Arten wie der Moorfrosch und die Wechselkröte, wassergebundene Vogelarten wie Drosselrohrsänger, Teichralle, Zwergtaucher und Tafelente sollen dort künftig geeignetere Lebens- und Fortpflanzungsbedingungen vorfinden.
Im Rahmen der Maßnahme wird nicht nur eine Zuleitung geschaffen, sondern der Beerenpfuhl auch revitalisiert: Die auf der Wasserfläche wachsenden Gehölze kommen weg. Belastete Sedimentablagerungen werden entnommen, die Gewässersohle vertieft, Röhrichtbestände und besonnte Uferbereiche entwickelt. Um Verunreinigungen des Gewässers zu verhindern, wird dem Pfuhl ein Sandfangschacht und Sedimentationsbecken „vorgeschaltet“, in denen das Regenwasser zunächst gesäubert wird.
All der Aufwand bringt aber nichts, wenn kein Niederschlag vom Himmel fällt. Im langjährigen Mittel sollten für die geplante Einleitung etwa 7.500 Kubikmeter Regenwasser pro Jahr anfallen, bemerkt Stephan Natz und rechnet vor: „Das entspricht etwa drei randvollen olympischen Schwimmbecken.