Für die Ausrichtung der Gartenschau im Jahr 2025 wird ein Ausrichter gesucht
Marzahn-Hellersdorf soll ganz groß aufblühen: SPD will BUGA in den Bezirk holen
Nach der Rostocker Bundesgartenschau-Absage hat die SPD im Bezirk spontan die Hand gehoben und Marzahn-Hellersdorf als Ausrichtungsort für das Jahr 2025 ins Spiel gebracht. Die Partei verspricht sich von der BUGA einen „gewaltigen Tourismusschub“ und hat eine Online-Petition gestartet.
Schon einmal ist Marzahn-Hellersdorf als Ausrichter eines großen Gartenfestivals eingesprungen: Vor zehn Jahren wanderte die IGA vom Tempelhofer Feld aus der Innenstadt in den Außenbezirk. Trotz des Regensommers 2017 und mäßiger Besucherzahlen konnte das grüne Spektakel letztlich als Erfolg verbucht werden – vor allem weil das Nachnutzungskonzept aufging: Zusätzlich geschaffene Attraktionen rund um die Gärten der Welt wie die Seilbahn, der Wolkenhain, die Sommerrodelbahn, der neu gestaltete Kienbergpark, die Tropenhalle und die Freilichtbühne Arena sind heute aus dem Bezirk nicht mehr wegzudenken und echte Tourismusmagnete.
Da bereits viel Infrastruktur vorhanden sei, könnten sich die Kosten auch in Grenzen halten, würde Marzahn-Hellersdorf die Gastgeberschaft übernehmen, meint der SPD-Abgeordnete Jan Lehmann. Er ist einer von drei Erstunterzeichnern der Online-Petition „Bundesgartenschau 2025 nach Marzahn-Hellersdorf holen!“ Darin werden Bezirksamt und Bezirksverordnetenversammlung aufgefordert, den Hut für Marzahn-Hellersdorf als Austragungsort in den Ring zu werfen. „Keine Stadt wäre besser geeignet, die BUGA kurzfristig zu veranstalten als Berlin. Mit den Gärten der Welt und den weiteren Attraktionen unseres Bezirkes ist Marzahn-Hellersdorf der ideale Standort“, so Lehmann.
Auch Bezirksbürgermeister Gordon Lemm (SPD) befürwortet die Idee. Er ist überzeugt: „Die BUGA im Jahr 2025 bei uns im Bezirk begrüßen zu dürfen, wäre ein weiterer Meilenstein für den Tourismusbereich in unserem Bezirk.“ Er stellt aber auch klar: Allein könne Marzahn-Hellersdorf ein Projekt dieser Größenordnung nicht stemmen. Alle demokratischen Parteien müssten mitziehen und Bezirk und Land „sich gemeinsam bekennen und auf den Weg machen.“ Erste positive Signale seitens der Landes-SPD habe er bereits vernommen. Die Senatswirtschaftsverwaltung wolle klären, ob sie unterstützen könne. Auch mit der Grün Berlin GmbH, die den Kienbergpark pflegt und die Gärten der Welt betreibt, soll es bereits ein erstes Gespräch gegeben haben.
Die 43 Hektar große Parkanlage könnte Hauptanlaufstelle der BUGA 2025 werden, aber bei weitem nicht der einzige Anziehungspunkt: Der SPD schwebt ein dezentrales Konzept vor. Schließlich gibt es in Marzahn-Hellersdorf eine ganze Reihe vorzeigbarer grüner Orte zu entdecken: den Schlosspark Biesdorf, den Gutspark Mahlsdorf, die Hönower Weiherkette, das alte Dorf Marzahn mit dem Tierhof und der Mühle sowie den Wuhletal-Wanderweg, um nur einige zu nennen. „Berlin ist eine grüne Großstadt und Marzahn-Hellersdorf seine grüne Lunge. Die Bundesgartenschau in Marzahn-Hellersdorf wäre eine nachhaltige und kluge Entscheidung, mit der Touristen die Schönheit der Stadt auch außerhalb der Innenstadt kennenlernen würden“, erklärt der Bezirksverordnete Malte Höpfner. Er hat mit seiner SPD-Ortsgruppe Alt-Marzahn die Online-Petition auf den Weg gebracht. Bislang sind 61 Unterschriften (Stand: 19.07., 9 Uhr) zusammengekommen. Hier können Unterstützerinnen und Unterstützer unterschreiben: www.change.org