Solidaritätsbekundung mit den Menschen in der Ukraine
Marzahn-Hellersdorf zeigt Flagge für den Frieden
Eine Friedenstaube auf grün-weißem Fahnenstoff und Regenschirme in den Farben blau und gelb: Mit starker Symbolik hat Marzahn-Hellersdorf am Freitagnachmittag auf den russischen Einmarsch in die Ukraine reagiert. Vor dem Rathaus in Helle Mitte hissten Mitglieder des Bezirksamts die Flagge des internationalen Bündnisses „Mayors for Peace“, um damit dem Wunsch nach Frieden und Zusammenhalt in Europa Ausdruck zu verleihen, sich für Demokratie starkzumachen und ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zu bekunden.
„Es ist eine Schande, dass Europa wieder einen Krieg erleben muss. Das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf verurteilt den gewaltsamen russischen Einmarsch in die Ukraine. Es ist nicht nur ein Bruch des Völkerrechts und Verletzung staatlicher Souveränität, sondern auch ein Angriff auf die Demokratie. Am Ende trifft es immer die Schwächsten. Wir wollen den Frieden für Europa und stehen solidarisch an der Seite der Ukraine“, hatte Bezirksbürgermeister Gordon Lemm (SPD) bereits im Vorfeld der Aktion erklärt.
Lemm gestand auch, sich durchaus die Frage nach der Sinnhaftigkeit solcher Flaggenhissungen gestellt zu haben. Aber allein schon die rege Teilnahme etlicher Lokalpolitiker:innen unterschiedlicher Couleur an der spontanen Aktion mache deutlich: „Bei allen Differenzen, die wir haben – wenn es wichtig wird, wenn es schwer wird, stehen wir zusammen“, so Lemm. Sein besonderes Mitgefühl sprach der Bezirksbürgermeister den knapp 1.000 gebürtigen Ukrainerinnen und Ukrainern aus, die in Marzahn-Hellersdorf leben und gerade in großer Sorge um ihre Familien, Angehörigen und Freunde in der ukrainischen Heimat sind. „Das sollte nicht vergessen werden: Es betrifft auch einen großen Teil unserer Einwohnerinnen und Einwohner.“ Sowohl er als auch Stadträtin Juliane Witt (Linke) erklärten die Bereitschaft des Bezirks, Menschen aus der Ukraine, die jetzt vor dem Krieg flüchten, aufzunehmen.
Seit September 2004 ist der Bezirk Marzahn-Hellersdorf Mitglied in der Organisation „Mayors for Peace“ (zu Deutsch: Bürgermeisterinnen und Bürgermeister für den Frieden), die sich für Friedensarbeit und insbesondere eine atomwaffenfreie Welt einsetzt. Gegründet wurde das Netzwerk 1982 vom Bürgermeister von Hiroshima. Über der japanischen Großstadt hatten die USA am 6. August 1945 eine Atombombe abgeworfen. Drei Tage später wurde Nagasaki zum Angriffsziel.