Tierisch gute Rasenmäher

Die Skudden-Herde von Schäfer Knut Kucznik betreibt im Bezirk Landschaftspflege 

Tierisch gute Rasenmäher

„Haut endlich aus dem Wuhletal ab!!!“ ist auf einem Aufkleber zu lesen, mit dem die Infotafel des Arche-Parks verunstaltet wurde. Drei darunter abgebildete Schafe und ein Zaun unterstreichen die Botschaft: Beweidung ist hier unerwünscht. Das Thema ist nicht neu. Seit Jahren schon stören sich vereinzelt Menschen im Bezirk an dem tierischen Landschaftspflege-Projekt rund um den Kienbergpark. Bereits mehrfach wurden Zäune durchtrennt. Immer wieder kam es in der Vergangenheit zu Vandalismus.

Knut Kucznik schüttelt den Kopf. Sein Verständnis für die Leute, die sich von den Zäunen eingeschränkt und von den Tieren belästigt fühlen, hält sich in Grenzen. „Wenn man hier mit der Mähmaschine rübergeht, werden Insekten massenweise vernichtet.“ Die Schafe hingegen schaffen Lebensraum für Insekten und Vögel. Sie sorgen dafür, dass im Frühjahr eine artenreiche Fläche entsteht.

 

Seit über 30 Jahren arbeitet der 56-Jährige schon als Schäfer. Den Auftrag, 300 Ostpreußische Skudden am Fuße des Kienbergs grasen zu lassen, hat er in diesem Jahr erstmalig von der Grün Berlin GmbH erhalten. Er komme als „Peacemaker“, als Friedensstifter, sagt Kucznik. „Mit mir stänkert keiner und ich stänkere auch mit niemandem, denn ich bin hier nur zu Gast.“ Gegen mögliche Eindringlinge wird die Herde von Respekt einflößenden Pyrenäenberghunden bewacht. Ihr Herrchen zeigt auf die Vierbeiner und sagt: „Da überlegen sich die Unruhestifter dreimal, ob sie den Zaun zerstören.“

 

Kucznik ist Vorsitzender des Schafzuchtverbandes Berlin-Brandenburg und in Altlandsberg zu Hause. In diesem Jahr wurde er mit dem Naturschutzpreis des Landes Brandenburg geehrt, weil er sich als Weidetierhalter in beispielhafter Weise für die Natur und für den Artenschutz einsetze, heißt es seitens des Ministeriums. Inzwischen häufen sich die Aufträge aus Marzahn-Hellersdorf. Auch an der Bisamstraße in Mahlsdorf und an der Cecilienstraße in Biesdorf waren seine Schafe in diesem Herbst schon als tierische Landschaftsgestalter im Einsatz. Acht Hektar in drei Wochen schafft die Skudden-Herde abzugrasen. „Nächstes Frühjahr kommen wir wieder“, kündigt Knut Kucznik an.