Kleiner Roboter vertritt schwer erkrankte Kinder im Klassenzimmer
Mein Schulfreund, der Avatar
Einige Kinder sind so krank, dass sie nicht mehr oder nur selten in die Schule gehen können. Am Otto-Nagel-Gymnasium wird jetzt getestet, ob kleine Roboter geeignet sind, ihren Platz im Klassenzimmer einzunehmen. Im November stellte Bezirksbürgermeister Gordon Lemm den Modellversuch vor. Der Avatar stammt von der Firma No Isolation und kommt erstmalig an einer Berliner Schule über den Schulträger zum Einsatz.
Das knuffige Kerlchen ist mit einer Kamera, einem Mikrofon und Lautsprechern ausgestattet und leiht der erkrankten Person damit Augen, Mund und Ohren. Über eine spezielle App kann der Schüler oder die Schülerin in den künstlichen Stellvertreter „schlüpfen“ und ihn am Tablet steuern. Durch die Technologie soll verhindert werden, dass Kinder nach akuten oder bei chronischen Erkrankungen, mit Immunschwäche oder psychischen Belastungen den (sozialen) Anschluss in der Schule verlieren. „Ich wünsche mir, dass dies zukünftig eine Standardleistung der Krankenkasse wird“, erklärt der Bezirksbürgermeister. Erschwert wird der Einsatz allerdings durch den Datenschutz. Der Roboter darf nur ins Klassenzimmer, wenn alle Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte ihre Zustimmung geben. Drei weitere Schulen im Bezirk haben bereits Interesse an dem Modellprojekt signalisiert. An der Umsetzung wird aktuell gearbeitet.