Kehrwochen im Herbst sind beendet

Grünflächenamt brachte 1.500 Kubikmeter Laub zur Kompostieranlage

Kehrwochen im Herbst sind beendet

Bäume sind Freunde und dreimal Holz, auf dass sie weiterhin Sauerstoff spenden, Kohlenstoff binden und somit den Klimawandel ausbremsen. Sie erblühen im Frühling und powern im Sommer mit Schattendach. Doch wenn im Herbst die Blätter in den Kreislauf der Natur eingehen, stöhnen Grundstücksbesitzer über Laub, Laub, Laub! Auch in diesem Jahr taten Anwohner ihren Unmut beim Ordnungsamt kund und viele Nachbarn in den sogenannten C-Straßen stritten über ihre Pflichten bezüglich der verwesenden Pracht. Denn die alte Buche von Müllers nebenan oder von da drüben die hohe Birke kennen keine Grundstücksgrenze. Wie wütend auch die Harken wirbeln – laut Gesetz wird Laub genau dort gefegt, wohin der Wind es weht.

„Die Hellersdorfer“ erkundigte sich beim Grünflächenamt Marzahn-Hellersdorf nach dem diesjährigen Aufkommen. Schließlich zählt unser Bezirk bei den öffentlichen Grünflächen zu den Berliner Spitzenreitern. Und gerade jetzt, Mitte Dezember, enden nach anderthalb Monaten die Open-Air-Kehrwochen. Auf Wegen, Straßen und Plätzen gibt es nun so gut wie keine liegengebliebenen Blätter mehr. Wäre es anderes, würden sie matschig-glitschig oder vereist zur Unfallgefahr werden.

 

Nach dem ABC des Straßenreinigungsgesetzes sind Anwohner von A und B aus dem Schneider. C-Anwohner müssen bis zur Straßenmitte selbst fegen. Staubtrocken oder klatschnass, je nach Wetter der vergangenen Tage, stopfen sie das Material in selbst bezahlte Abfallsäcke und müssen auch für den Abtransport sorgen. Es sei denn, sie beauftragen dafür eine dienstleistende Firma. Immerhin, wer es mit Blättern der von der Miniermotte geplagten Rosskastanie zu tun hat, erhält in unserem Bezirk Unterstützung. Das Amt holt die Säcke ab und entsorgt das Kastanienlaub separat. Leider gilt dies schon wieder nicht für die Blättervielfalt in den Laubsäcken der BSR. Wie auch immer man es anstellt – der zerstörerische Falter sollte sich nicht ungehemmt verbreiten. 

 

Rund 60 Mitarbeiter*innen des Grünflächenamtes Marzahn-Hellersdorf, aufgeteilt auf sechs Reviere und zuständig für die öffentlichen Wege, Plätze, Parks und Grünzüge im Bezirk, beenden dieser Tage mit viel Körpereinsatz das große Aufräumen nach der Jahres-Grünparty. Insgesamt schafften sie 1.500 Kubikmeter Laub weg. Von helfenden Maschinen wie Laubsaugern und Aufsitzmähern mal abgesehen, wird überwiegend von Hand geharkt, zusammengefegt und aufgenommen. In der sechswöchigen Saison bewegt jeder Mitarbeitende durchschnittlich 23 bis 25 Kubikmeter Laub. Und jeder noch so kleine Laubhaufen wird im Schnitt sogar zweimal gehoben und abgesetzt – von der Schubkarre, wo Transportfahrzeuge nicht hinkommen, auf eines der 20 Fahrzeuge des Amtes und schließlich hinunter auf dem großen Kompostierplatz.     

 

Ute Bekeschus