Wunschbaum-Aktion: Sterne pflücken und Kinderaugen zum Leuchten bringen

Jetzt Geschenkpatin oder Geschenkpate werden. Die Aktion läuft bis 9. Dezember

Wunschbaum-Aktion: Sterne pflücken und Kinderaugen zum Leuchten bringen

Lego, Fußbälle, Stifte und Farben, Kuscheltiere, Schuhe, Spielzeugautos und vieles mehr: In Marzahn-Hellersdorf können Menschen jetzt die Weihnachtswünsche von Kindern aus Ein-Eltern-Familien erfüllen, bei denen das Geld besonders knapp ist. Mitmachen geht ganz leicht.

Zwei Weihnachtsbäume stehen seit Donnerstag im Foyer des Sozial- und Jugendamts in der Riesaer Straße 94 und der Jenaer Straße 11. Daran hingen zu Beginn der Aktion über 100 Sterne mit Wünschen von finanziell benachteiligten Kindern aus Marzahn-Hellersdorfer Ein-Eltern-Familien. Wer mag, kann ab sofort nach Hellersdorf in das Dienstgebäude des Bezirksamts kommen, sich einen Wunsch (oder mehrere) vom Baum angeln und das Geschenk im Wert von maximal 25 Euro besorgen. Bis spätestens Donnerstag, den 9. Dezember, muss es dann unverpackt beim Pförtner oder der Pförtnerin mitsamt dem nummerierten Stern abgegeben werden. 

 

Sofern es das Corona-Infektionsgeschehen zulässt, werden alle Präsente in einer gemeinschaftlichen Packaktion am Dienstag, dem 14. Dezember, zwischen 10 und 16 Uhr von Freiwilligen festlich in Geschenkpapier gewickelt und kurz vor Heiligabend über die teilnehmenden Einrichtungen und Projekte an die Familien weitergeleitet. Es ist das erste Mal, dass sich der Bezirk an der beliebten Wunschbaum-Aktion des Vereins „Schenk doch mal ein Lächeln“ beteiligt.

 

Initiiert hat das Ganze die FreiwilligenAgentur Marzahn-Hellersdorf. „Als wir mit der Idee im Februar an das Bezirksamt herangetreten sind, ist bei den Mitgliedern der Funke übergesprungen“, berichtete FreiwilligenAgentur-Leiterin Constanze Paust. Wie Bezirksstadträtin Juliane Witt (Linke) verriet, hatte es das Bezirksamt auch aus Brandschutzgründen bislang stets abgelehnt, die Bäume aufzustellen. Sie hoffe nun aber, dass die Aktion zu einem guten Brauch werde. 

Witt, die wie einige ihrer Kolleginnen und Kollegen schon Wünsche gepflückt hat, dankte Constanze Paust und ihrem Team für das Engagement in der Sache und sagte: „Ziel ist es, möglichst schnell alle Sterne wegzuhaben.“

 

Noch können die Geschenkpatinnen und -paten aus einer Fülle von Kinderwünschen wählen: Fußbälle, Puppen, Spielzeugautos, Mal- und Bastelsachen finden sich darunter. Auf einem Stern steht: „Ein sechsjähriger Junge wünscht sich ein Star-Wars-Spielzeug von Lego“. Auf einem anderen sind „Sneaker in Größe 33“ genannt, was zeigt, dass zu Hause nicht nur Spielsachen fehlen. 

 

Manja Finnberg, Koordinatorin der Netzwerkarbeit für Alleinerziehende in Marzahn-Hellersdorf, begrüßte die Entscheidung, zum Auftakt den Fokus auf Kindern aus Ein-Eltern-Familien zu legen und deren Wünsche zu erfüllen. „Ein Drittel aller Familien im Bezirk sind alleinerziehend. Das sind über 12.000 Familien, von denen viele aus den unterschiedlichsten Gründen stärker belastet sind“, erklärte Finnberg. Angestrebt sei, das Projekt in den nächsten Jahren fortzuführen „und noch größer zu machen“.

 

„Als Vater weiß ich, wie sehr Kinder sich jedes Jahr auf Weihnachten und die damit verbundenen Geschenke freuen“, sagt Bezirksbürgermeister Gordon Lemm. Umso trauriger sei es, „dass es leider vielen Familien nicht möglich ist, ihre Kinder an Weihnachten zu beschenken“.

Die Weihnachtsbaum-Aktion soll dazu beitragen, ein paar Kinderaugen mehr zum Leuchten zu bringen. Alle Bürgerinnen und Bürger sind ab sofort aufgerufen, dabei mitzuhelfen.