Leichtathletik-Stadion für 1,8 Millionen Euro saniert
Ein Schmuckkästchen für Fortuna Marzahn
Das Stadion an der Allee der Kosmonauten 131 hat noch nie so gut ausgesehen: Für 1,8 Millionen Euro wurde die Leichtathletik-Anlage in den vergangenen 14 Monaten umfassend saniert und zur modernen Wettkampfstätte hergerichtet. Künftig werden hier neben Traditionsveranstaltungen wie dem Hammerwurfmeeting und dem Marzahner Läufer-Cup auch dauerhaft die Berliner Meisterschaften der U12 und U14 sowie viele andere Sportevents stattfinden.
„Alle Wünsche, die wir hatten, wurden eigentlich erfüllt“, sagt Steve Uhsemann. Auf seine Initiative geht die Modernisierung der Sportanlage zurück. Ursprünglich hatte sich der Bezirk „lediglich“ vorgenommen, die völlig abgewetzte Rundlaufbahn zu erneuern. Bei einem Besuch von Sportstadtrat Gordon Lemm (SPD) ergriff der Sportwart und hauptamtliche Leichtathletik-Trainer des 1. VfL Fortuna Marzahn aber die Gelegenheit, dem Politiker bei einem Rundgang seine Ideen für das Stadion vorzustellen. Er regte unter anderem an, den Diskus- und Hammerwurfkäfig in den gegenüberliegenden Rundbahninnenraum zu verlegen, die zwei bestehenden Sprunggruben zu versetzen und die Vorrichtung für eine Stabhochsprunganlage zu schaffen. „Ich dachte damals: Okay, klingt ja erst mal ganz nett, klingt aber auch irgendwie teuer“, verriet Lemm bei der feierlichen Übergabe der Sportstätte am Montagmorgen.
Viel Geld aus verschiedenen Töpfen
Zwei Jahre ist dieses Treffen her. Mit Mitteln aus dem Sportstättensanierungsprogramm, dem Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt und Nachhaltigkeitsfonds (SIWANA) und dem baulichen Unterhalt gelang es tatsächlich, viele Ideen des Vereins Wirklichkeit werden zu lassen. „Wir haben hier 1,8 Millionen Euro investiert. Das ist für eine Sportanlage wirklich viel Geld“, betonte der Stadtrat. Für die Zeit der Baumaßnahme erhielt der Verein vom Bezirksamt Trainingszeiten am Siemens-Gymnasium und an der Virchow-Oberschule. „Als diese Ausweichmöglichkeiten noch nicht bestanden, haben wir uns teilweise im Park getroffen und dort trainiert“, berichtet Steve Uhsemann. Damit ist jetzt Schluss. Der Verein hat seinen Sportplatz zurück und der kann sich sehen lassen.
Smarte Laufbahn zur Trainingsanalyse
Nicole Greßner, die kommissarische Vorstandsvorsitzende des Sportvereins, schwärmte in ihrer Rede von dem neuen Stadion: „Wir haben einen neuen Hammerwurfkäfig mit olympischen Maßen und den ersten Sportplatz in Marzahn-Hellersdorf, der mit einem SmarTrack-System ausgestattet ist.“ Gemeint ist damit ein spezielles sportwissenschaftliches Tool zur digitalen Leistungsdiagnostik. Die Firma Polytan hat dafür in die Laufbahn Magnetzeitschranken integriert. In Kombination mit einem Hüftgurt, in den ein kleiner Sensor eingefasst ist, und einer Software lassen sich so beim Training diverse Daten wie Laufzeit, Geschwindigkeit, Schrittlänge, Schrittfrequenz und Sprunghöhe der Athletinnen und Athleten ermitteln. Diese werden anschließend auf dem Laptop oder dem Smartphone angezeigt und ausgewertet. „Es ist genial und irre, dass so etwas hier mit verbaut werden konnte“, so Greßner.
Mit der neuen Ausstattung wird der 1. VfL Fortuna Marzahn nun dauerhaft die Berliner Leichtathletik-Meisterschaften der U12 und U14 auf seinem Sportplatz ausrichten können, kündigte die Vorsitzende an. Hinzu kommen die Berlin-Brandenburgischen Meisterschaften im Hindernislauf und im Hammerwurf. Diese werden in zwei Traditionsveranstaltungen integriert: das Berliner Läufermeeting und das Hammerwurfmeeting.
Noch einmal voller Einsatz als Sportstadtrat
Für Gordon Lemm war die feierliche Übergabe der sanierten Sportanlage, zu der auch Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) und der SPD-Abgeordnete Jan Lehmann gekommen waren, übrigens der letzte öffentliche Termin als Bezirksstadtrat für Schule, Sport, Jugend und Familie. Aller Voraussicht nach wird ihm am Dienstag im Rathaus Helle Mitte seine Ernennungsurkunde als Bürgermeister von Marzahn-Hellersdorf überreicht. Am Montag durfte er sich noch einmal als Sportstadtrat richtig austoben und ein paar Speere in Richtung Himmel schicken. Polytan-Mitarbeiter Jan Lauterbach überreichte Lemm als Abschiedsgeschenk ein Stück des verwendeten Kunststoffbelags – verbunden mit der Bitte, auch als Bürgermeister den Sport und die Unterstützung von Vereinen weiter im Blick zu behalten.