Rettung für Kaulsdorfer Kita

Träger JAO übernimmt das sanierungsbedürftige Gebäude in der Landréstraße

Rettung für Kaulsdorfer Kita

Die landeseigenen „Kindergärten Nordost” (KiGäNO) geben allen Protesten zum Trotz ihre Einrichtung in der Kaulsdorfer Landréstraße auf, weil sie diese wegen des schlechten Gebäudezustands als wirtschaftlich nicht mehr tragbar erachten. Am 30. November soll der kleine Kindergarten schließen. Die gute Nachricht aber ist: Das komplette Aus für den Standort konnte abgewendet werden. 

Gleich zwei Träger, die sich schon jahrelang im Bezirk engagieren, hatten sich bereiterklärt, als Kita-Retter einzuspringen: die Jugendwerk Aufbau Ost (JAO) gGmbH und die pad gGmbH. Das Jugendamt ließ nach mehreren Gesprächen und einer Begehung letzten Endes das Los entscheiden. JAO erhielt den Zuschlag. Thomas Knietzsch, Geschäftsführer der gemeinnützigen Gesellschaft, kündigt an: „Wir wollen den Eltern zeitnah wieder ein Angebot vor Ort machen.“

 

Es sei sowohl für JAO als auch für pad eine Selbstverständlichkeit gewesen, sich um den Erhalt der 30 Betreuungsplätze im Ortsteil zu bemühen. Ein nahtloser Übergang, wie sich das der Träger und Familienstadtrat Gordon Lemm (SPD) gewünscht hätten, sei aber nicht machbar, dämpft Knietzsch derartige Erwartungen. Bevor wieder Kinder durch das Haus wirbeln können, gilt es noch einige Punkte auf der Checkliste abzuarbeiten. Dazu gehören die Rückübertragung des Grundstücks, die Betriebserlaubnis für JAO, der Abschluss eines Nutzungsvertrags zwischen Bezirk und Träger, Personaleinstellungen und nicht zuletzt die dringend notwendigen Reparaturen im Haus. Angefangen bei der defekten Heizungsanlage, der Beseitigung von Schimmel und dem Einbau einer Brandschutztür. „Wir werden schlagartig um die 50.000 Euro investieren müssen, um den Betrieb zu gewährleisten“, schätzt der JAO-Chef. 

 

Wie viele der jetzigen Einrichtungskinder schnellstmöglich wieder in der Kita betreut werden sollen, wird bei einem Elternabend am 1. November zu klären sein. Elternsprecherin Juliane Schlaaff geht von mindestens zehn interessierten Familien aus. Einige Kinder hingegen sind schon jetzt zu anderen Einrichtungen im Umfeld gewechselt. Und für andere steht fest, dass sie gemeinsam mit ihren Erzieherinnen am 1. Dezember in die neu gebaute und von KiGäNO betriebene modulare Kita im Kummerower Ring ziehen.

 

Zur „Abrissparty“ mit anschließendem Lampionumzug kamen vergangenen Freitagnachmittag noch mal alle Kinder, Eltern und Erzieherinnen im Kita-Garten zusammen. Eine sichtlich bewegte Leiterin Corinna Zielsdorf bedankte sich bei ihrem Team und den Eltern für deren Engagement. Bis zuletzt hatten Juliane Schlaaff und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter für den Fortbestand der Kita und den Verbleib bei den Eigenbetrieben gekämpft. „Wir haben viel Kraft und Zeit investiert. Auch wenn unsere Kinder jetzt eher nichts davon haben, können wir grundsätzlich zufrieden sein, dass die Einrichtung erhalten bleibt“, so die Elternsprecherin.