Bezirk legt brandneue Wirtschaftsbroschüre vor
Hier wächst Zukunft
Die Wirtschafsförderung des Bezirks hat eine neue Imagebroschüre herausgegeben. Unter dem Titel „Hier wächst Zukunft“ werden wichtige Unternehmen in Marzahn-Hellersdorf vorgestellt. Außerdem erhalten Leser einen Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung im Berliner Osten. Die Broschüre soll nicht nur ein Kompendium oder eine Leistungsschau sein, sondern einen sympathischen Blick auf den Bezirk eröffnen.
Seit Mitte August lässt das Standortmarketing einen eigenen Zug auf der Linie U5 vom Hauptbahnhof bis Hönow rauschen. Mit Sehenswürdigkeiten wie der Bockwindmühle oder Motiven aus den Gärten der Welt wird ein neues, modernes und lebendiges Bild von dem oft verkannten Bezirk Marzahn-Hellersdorf vermittelt. Eine andere Seite präsentiert die Broschüre „Hier wächst Zukunft‘“. Darin wird die wirtschaftliche Entwicklung von Marzahn-Hellersdorf dargestellt und diese mit einer Reihe von Firmenporträts unterlegt. Hierzu gehören unter anderem das Unfallkrankenhaus und die Berlin.Industrial.Group, die an der Boxberger Straße sechs Technologieführer unter einem Dach vereint. Auch der Backwarenhersteller „Harry Brot“, der innovative Getränkehersteller „Proviant“ und viele andere dürfen nicht fehlen.
Eine Rückschau in der Publikation führt zu den Anfängen des Bezirks als Wirtschaftsstandort. Diese reichen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zurück, als die Stadtplaner das Gebiet vor den Toren Berlins zunächst als Fläche für die Abwasser der Großstadt entdeckten und Rieselfelder anlegen ließen. Die ersten größeren Industrieansiedlungen fanden in den 1930er Jahren im Rahmen des von Albert Speer während der NS-Diktatur entwickelten Generalbebauungsplanes der Reichshauptstadt statt. Ein aus dieser Zeit erhaltenes Bauwerk ist das Knorr-Bremse-Gelände.
Einen folgenreichen wirtschaftlichen Schub bekam der Berliner Nordosten dann mit den Planungen der DDR-Führung für das Industriegebiet Lichtenberg Nord-Ost. Ab Anfang der 70er Jahre wurden dort freie Bauflächen mit Gebäuden für Industriebetriebe belegt. Viele Unternehmen, für die in der Innenstadt der Platz nicht reichte, wurden hierher umgesiedelt.
Die meisten der damals dort ansässigen Firmen überlebten den wirtschaftlichen Wandel nach der Wiedervereinigung nicht. Die Industrieproduktion im Bezirk kam fast zum Erliegen. Es brauchte Jahre, um beispielsweise im Gewerbegebiet entlang der Rhinstraße Standorte mit kleinen und mittelständischen Unternehmen neu zu beleben. Noch länger dauerte die Vergabe der Freiflächen an der Boxberger Straße. Nun aber haben sich dort insgesamt 29 Unternehmen angesiedelt. Sorgenkind ist momentan der CleanTech Businesspark an der Bitterfelder Straße mit bislang lediglich einem Unternehmensstandort.
Viele Betriebe suchen inzwischen Mitarbeiter und Azubis. „Gut geeignete Azubis sind Mangelware“, sagt Angela Kijewski, Pressesprecherin des UKB. Entsprechend hat die Broschüre auch das Ziel, die Verbundenheit seiner Bewohner mit ihrem Bezirk zu stärken und junge Menschen zu motivieren, hier einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu suchen.
Die Broschüre ist in einer Erstauflage von 2.000 Exemplaren gedruckt worden und kostenlos in der Tourismusinfo, in Stadtteilzentren und Bürgerämtern erhältlich.
Harald Ritter