Melanchthon-Gymnasium pflegt seit über 25 Jahren Kontakte zu Schulen im Ausland
Hier wird der europäische Gedanke gelebt
Der Brexit, das Erstarken von Populismus und Nationalismus oder auch das komplizierte Verhältnis zwischen West- und Osteuropa halten uns vor Augen, wie wichtig es nach wie vor ist, sich unermüdlich für Europa als weltweit größtes Friedensprojekt starkzumachen. Wie das gehen kann, zeigt das Melanchthon-Gymnasium. Seit über 25 Jahren pflegt die Bildungseinrichtung im Rahmen des früheren Comenius- und heutigen Erasmus+-Programms Kontakte mit Schulen im europäischen Ausland.
Aktuell läuft ein auf drei Jahre angelegtes Projekt mit dem Titel „S.O.S. – Save Our Sphere“. Schülerinnen und Schüler der Partnerschulen besuchen sich gegenseitig und arbeiten gemeinsam an einem Klimaschutzplan für Schulen. Freizeitaktivitäten kommen während der einwöchigen Auslandsaufenthalte auch nicht zu kurz. Und manchmal entstehen in der Schule oder in den Gastfamilien Freundschaften, die den Projektzeitraum weit überdauern.
In der letzten Septemberwoche war es mal wieder Zeit für interkulturelle Begegnungen: Die Schulgemeinschaft des Melanchthon-Gymnasiums durfte 20 jugendliche Gäste aus Litauen, Polen, Italien und der Türkei sowie deren Lehrkräfte begrüßen. Bei der feierlichen Auftaktveranstaltung brachte Schulleiter Jörg Spieler seine Freude darüber zum Ausdruck, dass auch in Pandemiezeiten der so wichtige Austausch stattfinden könne. Das Programm, so Spieler, trage zum friedlichen Miteinander bei. Es leiste einen wertvollen Beitrag zur Verständigung zwischen den Kulturen, zwischen Menschen mit unterschiedlichen Sprachen, Bräuchen und Traditionen.
Er selbst habe schon häufiger an Erasmus-Trips teilgenommen. „Es ist auch für uns immer wieder interessant, andere Bildungssysteme und Schulstrukturen kennenzulernen.“ Araceli Ulloa-Martinez, die das Projekt in Hellersdorf federführend koordiniert, nennt Erasmus ihr „Herzensprojekt“ und bezeichnet es als eine gute Möglichkeit, Vorurteile abzubauen. Ihr Kollege Volkan Karlik sagt: „Man bekommt ganz andere Einblicke in das Land, als wenn man nur als Tourist unterwegs ist.“
Gemeinsam haben beide ein ereignisreiches Wochenprogramm mit Workshops zum Recycling, Unterrichtshospitationen und einer Stadtrallye auf die Beine gestellt.