Das Rote Viertel wächst

Nachverdichtung in der Lily-Braun-Straße und Bodo-Uhse-Straße

Das Rote Viertel wächst

Die STADT UND LAND möchte auf zwei eigenen Grundstücken in Kaulsdorf-Nord insgesamt 300 neue Mietwohnungen errichten. Geplanter Baubeginn ist 2023. Die Mehrfamilienhäuser entstehen auf Innenhöfen in der Lily-Braun- und Bodo-Uhse-Straße. Aktuell befinden sich auf beiden Flächen noch Garagen, die im Zuge des Vorhabens abgerissen werden müssen.

Geplant ist die Bebauung mit je zwei sechsgeschossigen Zeilenbauten. Alle vier Häuser bekommen ein Staffelgeschoss aufgesetzt und orientieren sich an den Gebäudehöhen der umliegenden Bestände. Eine Besonderheit des Projekts ist das hohe Maß an Barrierefreiheit. Insgesamt 246 Wohnungen sind entsprechend konzipiert. Hinzu kommen zehn rollstuhlgerechte Wohnungen. Die Aufzüge halten auf den Etagen.

Für die neuen Bewohnerinnen und Bewohner, die hier voraussichtlich ab 2025 einziehen können, baut die STADT UND LAND auch 92 neue Pkw-Parkplätze. Zudem wird es 620 Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geben, von denen voraussichtlich die Hälfte eine Überdachung erhält. 

Vorgesehen ist, die freifinanzierten Wohnungen monatlich für unter 11 Euro nettokalt pro Quadratmeter zu vermieten. Für Inhaberinnen und Inhaber eines Wohnberechtigungsscheins ist die Miete günstiger. Insgesamt fördert das Land Berlin 50 Prozent der neu entstehenden Wohnfläche. 

Sofern es das Pandemiegeschehen zulässt, findet Ende 2021 eine Informationsveranstaltung für die Anwohnerschaft statt.

 

Im Kiez stößt das Bauvorhaben auf Kritik. Auch Lokalpolitiker wie der CDU-Abgeordnete Alexander J. Herrmann und Kristian Ronneburg von den Linken sprechen sich gegen eine Bebauung der beiden Innenhöfe aus. Er lehne es ab, so Herrmann in seinem monatlichen Newsletter, dass für das Klima, Umwelt und Anwohner wichtige Grünflächen einfach zugebaut würden, während in der Innenstadt große Fläche frei blieben. „Darüber hinaus fehlt es auch in unseren beiden Ortsteilen schon jetzt an ausreichenden Schul-, Kita-, Arzt- und Parkplätzen.“