Gleich neben der Pusteblume-Grundschule entstehen 120 neue Betreuungsplätze
Baubeginn für große Kita im Havelländer Ring
Mit einem symbolischen Spatenstich ist am Mittwoch der Baubeginn für die neue Kita im Havelländer Ring gefeiert worden. Neben den Geschäftsführerinnen der Kindergärten NordOst (KiGäNo), Katrin Dorgeist und Dr. Elke Bovier, griffen Jugendstaatssekretärin Sigrid Klebba, Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle, Familienstadtrat Gordon Lemm und Dr. Sandra Obermeyer von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung zur Schaufel.
Viele Familien wird es in den kommenden Jahren ins Quartier rund um das alte Gut Hellersdorf ziehen, denn die landeseigene Gesobau baut hier 1.500 Wohnungen. Zusätzliche Kitaplätze werden da dringend gebraucht. Die neue Einrichtung entsteht auf einem Grundstück am Havelländer Ring 46 und wird voraussichtlich ab Anfang 2024 ihren Betrieb aufnehmen. Platz ist für 120 Mädchen und Jungen.
Ein Bau aus nachwachsenden Rohstoffen
Der zweigeschossige Neubau mit seinen zwölf Gruppenräumen, einem Multifunktionssaal, großen Fenstern sowie teilweise überdachten Terrassen und Loggien wird in Holzbauweise errichtet. Auch sonst ist die für die Realisierung verantwortliche Landherr / Architekten und Ingenieure GmbH auf den Einsatz natürlicher Materialien bedacht. So wird beispielsweise für die Dämmung Schafwolle verwendet. Diese zeichnet sich durch eine Reihe guter Eigenschaften aus. Die tierischen Fasern schützen nämlich nicht nur hervorragend vor Kälte und Hitze. Sie können auch bis zu einem Drittel ihres eigenen Gewichts an Feuchtigkeit aufnehmen. Das heißt: „Selbst wenn Schafwolle nass ist, dämmt sie“, erläuterte Geschäftsführer Markus Landherr.
„Mal sehen, ob man nicht noch den einen oder anderen Preis für gutes ökologisches Bauen einheimsen kann, wenn die Kita fertig ist“, bemerkte Dr. Sandra Obermeyer in ihrer Rede. Zum
nachhaltigen Konzept gehört auch, dass die Kindertagesstätte teilweise Strom vom eigenen Solardach bezieht.
Eine MINT-Kita für kleine Forscherinnen und Forscher
Überdies wird der Kindergarten von einem großzügigen Außenbereich (1.900 qm) umgeben sein und mit Spielwiesen und Sandspielflächen, einem Matschplatz und Sonnensegeln gestaltet. Die Spielgeräte sollen sich am nachhaltigen architektonischen Konzept und dem pädagogischen Profil orientieren. Staatssekretärin Sigrid Klebba bezeichnete die Einrichtung als künftige „MINT-Kita“. „Die kleinen Kinder sollen von Anfang an ein Gespür und Bewusstsein für die Bewahrung der Natur und für naturwissenschaftliche Zusammenhänge bekommen“, so Klebba. Mit spannenden Projekten und Experimenten wollen die Pädagoginnen und Pädagogen die natürliche Neugier der Kleinen wecken und ihren Forschungsdrang unterstützen. Da macht es sich auch gut, dass das Kinderforschungszentrum Helleum gleich um die Ecke liegt.
Weiterer Baustein für den Bildungscampus Kastanie
Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle sagte beim Spatenstich, sie habe sich für den Standort wegen der vielen neuen Wohnungen ringsum stark gemacht – „und weil wir damit einen weiteren Baustein für unseren Bildungscampus haben werden“. Neben dem Helleum sind unter anderem die Pusteblume-Grundschule und das Haus Kastanie in diesem Netzwerk organisiert. Nun wird der Campus durch die Kita und durch ein weiteres Familienzentrum ergänzt, das im Erdgeschoss des Neubaus integriert sein wird. Es soll als Ort für Begegnung, Bildung und Beratung fungieren und den Familien des Kindergartens sowie allen Eltern, Kindern, Jugendlichen und Großeltern im Wohngebiet offenstehen. Die Behörden versprechen sich von der Nähe und den kurzen Wegen zwischen den Einrichtungen wertvolle Synergien – sowohl was die frühkindliche Bildung als auch die Stärkung von Erziehungskompetenzen anbelangt.
Um die 4,5 Millionen Euro teure Kita-Familienzentrum-Kombination zu finanzieren, werden mehrere Töpfe angezapft. Die Mittel stammen aus dem Programm Stadtumbau/Nachhaltige Erneuerung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, aus dem Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt und Nachhaltigkeitsfonds (SIWANA) sowie von der Gesobau im Rahmen eines städtebaulichen Vertrags. Die Eigenbetriebe selbst geben ebenfalls Geld dazu.