Marzahn-Hellersdorf feiert die Demokratie

An "Schöner leben ohne Nazis" schließen sich die "Interkulturellen Tage" an

Marzahn-Hellersdorf feiert die Demokratie

Bei der 13. Auflage von „Schöner leben ohne Nazis“ am Samstag auf dem Alice-Salomon-Platz haben viele engagierte Menschen aus dem Bezirk gemeinsam gefeiert und ein Zeichen für ein weltoffenes, buntes und solidarisches Marzahn-Hellersdorf gesetzt. 45 Akteure – unter ihnen Vereine, Parteien, soziale Träger und Religionsgemeinschaften – beteiligten sich mit Ständen und Darbietungen an der Veranstaltung – so viele wie noch nie. Das freute einen ganz besonders: Chef-Organisator Martin Kleinfelder vom Roter Baum Berlin e. V.: „Ich bin total glücklich, dass wir einen neuen Rekord haben.“ Es sei beeindruckend, wie sich jedes Jahr neue Initiativen finden, die dabei sein wollen.

Neben einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm, Mitmachaktionen und Informationen bot das Demokratiefest vor allem eines: vielfältige Gelegenheiten, miteinander ins Gespräch zu kommen. Genau das zeichne die Veranstaltung in besonderer Weise aus, sagte Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle in ihrer Eröffnungsrede: „Hier sind jedes Jahr viele Leute, die zeigen, wie wichtig ihnen menschliches Miteinander und Toleranz sind und wie wichtig es ist, aufeinander zuzugehen, im Gespräch zu sein und Nachbarschaften zu entwickeln.“ 

 

Seit 2009 findet „Schöner leben ohne Nazis“ immer rund um den Weltfriedenstag am 1. September statt – jenem Tag, an dem Nazi-Deutschland 1939 Polen überfiel, den Zweiten Weltkrieg anzettelte und unendliches Leid über die Welt brachte. Der Tag ist Erinnerung und Mahnung zugleich. Er fordere auf, für Frieden und Demokratie einzutreten: „Die letzten Wochen haben einmal mehr gezeigt, dass sich Konflikte nicht durch Krieg lösen lassen“, sagte die Bezirksbürgermeisterin und bat darum, gerade auch jenen Menschen mit Verständnis und Toleranz zu begegnen, die aus Kriegs- und Krisengebieten in den Bezirk kommen, hier Zuflucht und Unterstützung suchen.

 

„Eigentlich müsste man dieses Fest jeden Tag machen“, aber das sei dann doch etwas zu aufwendig, bemerkte der bezirkliche Integrationsbeauftragte Dr. Thomas Bryant mit einem Augenzwinkern. Immerhin feiert Marzahn-Hellersdorf noch drei Wochen weiter. Denn traditionsgemäß bildet das Demokratiefest den Auftakt für die „Interkulturellen Tage“. Der Veranstaltungsreigen umfasst Feste, Vorträge, Gesprächsrunden, Filmabende, Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Workshops und vieles mehr. Die Abschlussveranstaltung richtet am 24. September der Babel e. V. im Haus Babylon (Stephan-Born-Straße 4) aus. Beginn ist um 18 Uhr. Zum kompletten Programm geht’s hier.