Imkern aus Leidenschaft im Mahlsdorfer Murmeltierweg
Bei Familie Kraider ist immer Bienentag
Am heutigen 20. Mai ist Weltbienentag. 2018 von den Vereinten Nationen ausgerufen, soll er die unglaubliche Leistung würdigen, die die summenden Insekten für Mensch und Natur vollbringen und außerdem auf die akuten Gefahren hinweisen, denen die kleinen Tierchen ausgesetzt sind.
Wir haben den globalen Aktionstag zum Anlass genommen, der Familienimkerei Kraider im Mahlsdorfer Murmeltierweg einen Besuch abzustatten. Der ausführliche Artikel erscheint in unserer Juni-Ausgabe. Hier sind vorab einige Eindrücke aus dem Garten der Kraiders, wo Hunderttausende der als besonders sanftmütig geltenden Carnica-Bienen ihr Zuhause haben – festgehalten von dem Fotografen Thomas Uhlemann.
Das allererste Volk hat Konstantin Kraider (32) seinen Eltern 2016 in den Garten gestellt. Schnell färbte seine Begeisterung für die Bienen und das Imkern auf die ganze Familie ab. Heute helfen alle mit: Mama, Papa und auch seine Freundin. Das Wissen, sagt er, habe er sich nach und nach angeeignet.
Laut den Vereinten Nationen sind rund 35 Prozent der wirbellosen Bestäubertiere vom Aussterben bedroht. Konstantin Kraider macht sich weniger Sorgen um die westliche Honigbiene, auch weil Imkern bundesweit im Trend liegt. Der Verlust von Lebensraum, die Zunahme an Monokulturen, der Einsatz von insektengefährdenden Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft und Überdüngung setzen vor allem den Wildbienen stark zu. Im Gegensatz zu Honigbienen, die auf Futtersuche mehrere Kilometer weit fliegen können, bewegen sie sich nämlich in einem Radius von nur wenigen hundert Metern.
Inzwischen sind Großstädte wie Berlin häufig bienenfreundlicher als das Umland. Und jede*r Einzelne kann zu Hause etwas für die kleinen Insekten tun, egal ob im Garten oder auf dem Balkon – zum Beispiel mit pollen- und nektarreichen Pflanzen für die hungrigen Bestäuber, mit Nistmöglichkeiten und dem Verzicht auf Pestizide beim Gärtnern. Konstantin Kraider wirbt unter anderem für mehr Unordnung im Garten, denn in akkurat gepflegten Anlagen, wo vielleicht noch der Rasenroboter das Gras auf den Millimeter genau trimmt, finden Bienen kaum Nahrung und Nistmöglichkeiten.
Zum Schutz von Maja & Co. sollten auch leere Honiggläser – vor allem die aus nicht EU-Ländern – immer ausgespült werden, bevor sie im Glascontainer landen. Denn Bienen werden von den süßen Resten magisch angezogen und könen sich beim Naschen mit der bösartigen Amerikanischen Faulbrut infizieren.
Familienimkerei Kraider