Mandy Kempert setzt auf Prävention schon im Vorschulalter
Stark im Kampf gegen Mobbing
Viele Kinder erleben im Schulalltag offene oder subtile Gewalt. Werden sie über einen längeren Zeitraum wiederholt und systematisch beleidigt, verspottet, körperlich angegriffen oder unter Druck gesetzt, ist das Mobbing. Zurück bleiben oft tiefe Narben, die manchmal bis ins Erwachsenenalter Beschwerden machen. „Da Ausgrenzung schon im Kindergarten passiert, ist es wichtig, so früh wie möglich Präventionsangebote zu machen“, sagt die Mahlsdorfer Erzieherin Mandy Kempert (Foto, l.). Sie ist ausgebildete Selbstbehauptungs- und Resilienztrainerin und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Mädchen und Jungen zu stärken, damit sie schwierige Situationen besser bewältigen können.
Ihre Kurse bietet die 39-Jährige auch schon für Kita- und Grundschulkinder an. Diese bekommen spielerisch Strategien an die Hand, mit denen sie sich gegen Mobbing wehren können und souverän, selbstbewusst und empathischer werden.
Ziemlich angetan von diesem Ansatz ist Stefanie Wagner-Boysen (Foto, r.), betriebliche Gesundheitsmanagerin und Linken-Direktkandidatin in Mahlsdorf und Kaulsdorf-Süd für die Abgeordnetenhauswahl. Weil auch ihr der Kampf gegen Mobbing am Herzen liegt, möchte sie Mandy Kempert dabei unterstützen, als Kinder- und Jugendcoach noch bekannter zu werden und mit ihrem Angebot an verschiedene Kitas und Schulen zu gehen. Der Bedarf, da sind sich beide sicher, ist auf jeden Fall da. Vor allem Brennpunkteinrichtungen haben sie ins Auge gefasst. Bislang hat Kempert ihre Selbstbehauptungskurse als Online-Format und in der Kita, an der sie als Erzieherin tätig ist, durchgeführt. Die Resonanz war jedes Mal beeindruckend.
„Da Mandy natürlich nicht kostenlos arbeiten soll und manche Kitas und Schulen solche Angebote nicht selbst zahlen können oder wollen, suche ich gerade nach Fördertöpfen, die wir für das Projekt anzapfen können“, erklärt Stefanie Wagner-Boysen, die selbst Mutter eines zweieinhalbjährigen Sohnes ist. Beide Frauen bedauern enorm, dass Corona es noch immer schwierig macht, überhaupt an Kitas und Schulen heranzukommen. Die meisten Einrichtungen und Beschäftigten sind völlig damit ausgelastet, durch die Krise zu manövrieren. Dabei sei es gerade jetzt wichtig, Kinder stark zu machen, bemerkt Mandy Kempert. Denn den Jüngsten der Gesellschaft ist in den letzten Monaten viel zu viel zugemutet worden. Außerdem legen Studien nahe, dass sich durch den erhöhten Medienkonsum in Zeiten von Homeschooling und Kontaktbeschränkungen auch Mobbing im Netz verschärft hat. „Bereits jedes dritte Kind ab acht Jahren macht damit negative Erfahrungen“, sagt Mandy Kempert.
Im Rahmen des Netzwerks „Stark ins Neue“ bietet sie am Internationalen Kindertag, dem 1. Juni, um 16 Uhr einen kostenlosen interaktiven Online-Kurs zum Thema Cybermobbing an. Der 45-minütige Workshop richtet sich an Neun- bis Zwölfjährige. Sie erhalten dort Tipps, wie sie sich im Netz bestmöglich vor fiesen Nachrichten, gemeinen Kommentare, Bloßstellungen und Belästigungen schützen können. Außerdem zeigt die Kursleiterin Auswege für Opfer auf. Im Anschluss werden um 17 Uhr Eltern und Pädagog*innen im Umgang mit Cybermobbing geschult. Eine Anmeldung ist erforderlich auf www.eventbrite.de, E-Mail: coaching.mandykempert@gmx.de