Kinder und Jugendliche aus Marzahn-Hellersdorf starten ins Superwahljahr

Am 17. September dürfen Kinder und Jugendliche ihre Kreuzchen machen

Startschuss für die U18-Wahl gefallen

Neun Tage bevor die Erwachsenen zur Wahlurne gehen, sind erst einmal die Unter-18-Jährigen dran. In mitunter eigens geschaffenen Wahllokalen dürfen sie am 17. September ihre Kreuzchen machen. Am Ende des Tages werden die Stimmen ausgezählt und die Ergebnisse veröffentlicht. Spannend ist aber nicht nur die Abstimmung selbst, sondern auch und vor allem der Weg dorthin. Heute fiel der offizielle Startschuss für die U18-Wahl. Kinder und Jugendliche aus Marzahn-Hellersdorf haben dafür extra Wahlwerbespots gedreht und Plakate erstellt, die gerade online verbreitet werden.

In den kurzen Clips werben die jungen Leute nicht etwa für eine bestimmte Partei, sondern sie machen deutlich, warum die simulierte Wahl wichtig ist und warum sich möglichst viele Kids daran beteiligen sollten. Der 16-jährige Fridays-for-Future-Aktivist Jonas zum Beispiel findet: „Die U18-Wahlen sind super wichtig, um zu zeigen, dass auch die Jugend eine politische Meinung hat.“ Außerdem könnten die Kinder und Jugendlichen den Politiker*innen zeigen, welche Themen ihnen am Herzen liegen und für welche Themen sich die Politik mit Blick auf die kommende Generation einsetzen sollte. Es geht also nicht nur darum, dass sich Jugendliche mit Demokratie, Wahlen und Politik auseinandersetzen, sondern auch darum, Politiker*innen für die Anliegen der Jugend zu sensibilisieren – etwa bei Gesprächsrunden, Videocalls oder anderen Formaten.

 

Je mehr Wahllokale desto besser

In einem anderen YouTube-Video stellt sich die Jugendfreizeiteinrichtung Hultschi als teilnehmende Einrichtung vor. „Bei uns könnt ihr euch einmischen, mitmischen, mitreden“, heißt es da. Im Prinzip können U18-Wahllokale überall eingerichtet werden, wo sich Kinder und Jugendliche aufhalten – in der Schule, im Jugendklub, im Verein oder auch in der Bibliothek. Je mehr Wahllokale es gibt, desto größer dürfte die Beteiligung ausfallen. Eine Location als Standort anmelden, das geht ganz einfach auf der Homepage der U18-Wahl. Unterstützung, Materialien und Anregungen für Veranstaltungen bieten auch das Kinder- und Jugendbeteiligungsbüro Marzahn-Hellersdorf (kjb@hvd-bb.de) und Gabriele Fiedler (Gabriele.Fiedler@ba-mh.berlin.de) vom Jugendamt an.

 

Kinder- und Jugendentscheid in Marzahn-Hellersdorf geplant

Alle Spots vom Kick-off gehen heute nacheinander online und können auf www.kijubue.de, bei Facebook und Instagram unter dem Hashtag #u18kickoffmarzahnhellersdorf angeschaut werden. In den nächsten Monaten sind dann alle U18-Interessierten aufgerufen, sich mit ihrer Wahl zu beschäftigen. Neben der Vorbereitung für die U18-Bundestagswahl und U18-Berlin-Wahl gibt es in Marzahn-Hellersdorf auch den Versuch, einen Kinder- und Jugendentscheid zu initiieren, bei dem für oder gegen ein bezirkliches Kinder- und Jugendparlament gestimmt wird. Das wäre einer der ersten (symbolischen) Kinder- und Jugendentscheide überhaupt.

 

Die U18- Wahl ist eine bildungspolitische Initiative für Kinder und Jugendliche.  Sie fand erstmals 1996 in einem einzigen Berliner Jugendklub statt und wurde seitdem immer größer. 2017 haben beispielsweise über 200.000 Kinder und Jugendliche deutschlandweit mitgemacht. Ziel ist es, die jungen Menschen zu befähigen, Politik zu verstehen, Wahlversprechen zu hinterfragen, parteipolitische Unterschiede zu erkennen und ihre politische Meinung zum Ausdruck zu bringen. Außerdem holt die U18-Wahl die Stimmen der Kinder und Jugendlichen ins öffentliche Bewusstsein.