Bezirk lässt über zwei Millionen Euro verfallen
Für mehr Baumpflanzungen fehlt die Kraft
Für die Pflanzung von Straßenbäumen und die Pflege von Grünanlagen in den Bezirken hatte der Senat für die Jahre 2020 und 2021 zusätzlich 60 Millionen Euro locker gemacht, doch in Marzahn-Hellersdorf stottert die sogenannte „Grünbauoffensive“. Weil Bezirksstadträtin Nadja Zivkovic (CDU) nicht genügend Leute hat, um die vielen Aufgaben im Grünbereich zu stemmen, sind nun über zwei Millionen Euro verfallen.
„Wir konnten die Mittel nicht verbrauchen und geben sie jetzt wieder an die Senatsumweltverwaltung zurück“, teilte Zivkovic am Donnerstagabend in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) mit. Zuvor hatte bereits der Grünen-Abgeordnete Stefan Ziller aus dem Unterausschuss Bezirke berichtet, dass Marzahn-Hellersdorf knapp 1,48 Millionen Euro für Straßenbäume und 696.414 Euro für Grünanlagen an das Land Berlin zurückzahlen muss, weil das Geld unangetastet geblieben ist. In einer Pressemitteilung brachte Ziller sein Unverständnis darüber zum Ausdruck und forderte das Bezirksamt auf, sicherzustellen, dass alle zur Verfügung stehenden Gelder für die Aufwertung des bezirklichen Grüns künftig ausgegeben werden. „Die Mehrmittel bieten auch die Chance, mehr Personal im Grünflächenamt einzustellen und Straßenbäume auf leeren Baumscheiben zu pflanzen. Das Bezirksamt darf diese Chance im laufenden Jahr nicht erneut vergeben“, so Ziller.
Nadja Zivkovic verwies darauf, dass die Fachkräfte für den Grünbereich „leider nicht vom Himmel fallen“. Auch in dieser Woche habe es Bewerbungsgespräche gegeben, die alle erfolglos blieben. Dabei wird Verstärkung dringend gebraucht. Insbesondere die Schulbauoffensive schlage mächtig ins Kontor, erläuterte die Stadträtin. Denn wo immer in Marzahn-Hellersdorf Schulen neu gebaut oder ergänzt werden, ist ihr Amt gefordert, die Schulhöfe und Außenanlagen zu planen und zu gestalten. Entlastung ist da erst mal nicht in Sicht. Gut möglich also, dass wieder Geld liegen bleibt. In diesem Jahr, so Ziller, stünden sogar drei Millionen Euro für Straßenbäume und Grünflächen „auf dem Spiel“.