Auf dem Abstellgleis

Die Corona-Krise macht den Modelleisenbahnern zu schaffen

Auf dem Abstellgleis

Seit Monaten schon stehen bei der IG Modellbahn Hellersdorf die Züge still. Die Corona-Pandemie hat Holger Voigt und seine Mitstreiter ausgebremst. Statt mindestens einmal pro Woche im Ladenlokal am Boulevard Kastanienallee ihrem Hobby zu frönen und an den verschiedenen Anlagen zu tüfteln, sind die Freunde der kleinen Loks auf ihre eigenen vier Wände zurückgeworfen. Das Miteinander fehlt dem eingeschworenen Haufen. Sorgen bereitet den Bahn-Enthusiasten aber vor allem, dass durch die ausgefallenen Veranstaltungen im letzten Jahr nun Ebbe in der Kasse herrscht.

„Es ist für uns eine ganz schwierige Situation“, sagt IG-Leiter Holger Voigt.

Normalerweise zeigen er und die anderen Modelleisenbahner sechsmal im Jahr der Öffentlichkeit ihre Miniaturwelten. Herzstück der Ausstellungen ist eine HO-Anlage mit Landschaften, Stadtansichten und Zügen aus der sogenannten Epoche 4. Gemeint sind damit die DDR-Jahre ab 1970 bis zur Wende. Die Erlöse aus den Präsentationen – meist kommen an einem Wochenende um die 600 Euro an Eintrittsgeldern zusammen – benötigt die 2006 ins Leben gerufene Interessengemeinschaft hauptsächlich, um die Miete und die Nebenkosten für die Räume in der Stollberger Straße 49 zu zahlen. „Wir haben ganz klein mit nicht einmal 40 Quadratmetern angefangen. Jetzt stehen uns 152 Quadratmeter zur Verfügung. Dafür müssen wir monatlich knapp 500 Euro aufbringen.“ 

 

Das ist viel Geld für die kleine Gruppe von gerade einmal neun Männern und Frauen. Um finanziell über die Runden zu kommen, mussten zur Unzeit – mitten in der Krise – die monatlichen Mitgliedsbeiträge um 10 Euro auf nun 60 Euro erhöht werden. Trotzdem sind die Modellbauer auf zusätzliche Spenden angewiesen, um nicht komplett dichtmachen zu müssen. „Jeder Euro hilft“, sagt Holger Voigt. Die Linkspartei im Bezirk ließ 300 Euro springen und trommelte weitere Unterstützer zusammen, als der IG zu allem Übel noch eine saftige Betriebskostennachzahlung ins Haus flatterte. Das alles sei sehr unbefriedigend, klagen die Modellbahn-Freaks aus Hellersdorf. Für sie wird es allerhöchste Eisenbahn, dass die Corona-Schranken hochgehen, das Vereinsleben wieder Fahrt aufnehmen kann und sie ihre Türen für Besucher öffnen dürfen.

 

Wer zum Erhalt der Modellbahn-Ausstellungen beitragen möchte, kann eine Spende auf das Konto bei der OLB-Bank überweisen:

IG Modellbahn Hellersdorf

IBAN: DE18 2802 0050 7463 5780 00

BIC: OLBODEH2XXX