Klappernde Spraydosen auf dem Tierhof

Neues Graffiti-Projekt von jungen Kreativen der "Anna Landsberger"

Klappernde Spraydosen auf dem Tierhof

Am dritten Adventswochenende haben junge Kreative der Jugendfreizeiteinrichtung „Anna Landsberger“ auf dem Tierhof am Oschatzer Ring 1 mehrere Container und das alte Turnhallengebäude aufgepeppt. Den ziemlich tristen Wänden wurde während des zweitägigen Arbeitseinsatzes ordentlich Farbe verpasst. Entstanden sind viele kleine Sprühdosen-Kunstwerke mit Tier- und Naturmotiven, von denen jedes eine andere Handschrift trägt. 

„Wir hatten schon länger vor, die Flächen aufzuwerten“, sagt der stellvertretende Vorsitzende des Vereins Helle Tierarche, Monty Geiseler. Vor allem die durch wilde Schmierereien entstellte Turnhallenfassade hatte einen neuen Anstrich dringend nötig. Als Jugendklub-Leiter Steven Jahns mit der Graffiti-Idee um die Ecke kam, rannte er beim Tierhof-Team also gleich offene Türen ein. Schließlich gab es auch aus dem Bezirksamt Zustimmung für die Spraydosen-Aktion, sodass sich die jungen Leute ans Werk machen konnten.

 

Der freischaffende Künstler Philipp Müller hat das Projekt geleitet. Möglich wurde das Ganze überhaupt, weil im Bezirk am Jahresende noch Mittel für „Fallunspezifische Arbeit“ in der Jugendhilfe übrig waren. „Statt das Geld verfallen zu lassen, konnten wir damit zwei Orte im Bezirk gestalten“, so Müller. Neben der Hellen Tierarche wurde auch eine Fassade des Hellersdorfer Zentrums für Kultur, Demokratie und Politik  (KuDePo) in der Wurzener Straße 6/8 bunt gemacht. 

 

Von der Arbeit der jungen Graffiti-Künstler*innen verschafften sich vor Ort auch der Fraktionschef der Linken in der BVV Marzahn-Hellersdorf, Bjoern Tielebein, und seine Parteikollegin Petra Pau am Sonntag einen Eindruck. Die Bundestagsvizepräsidentin, selbst großer Fan der Roten Mangalitza-Wollschweine, erzählte beim Besuch am Oschatzer Ring von ihrer besonderen Verbindung zum Tierhof. Eines ihrer ersten Patentiere, der Eber Oskar, wurde einst auf der Hellen Tierarche geboren. Das Schwein starb allerdings auf tragische Weise: Es hatte sich an einem heißen Sommertag bei der Fortpflanzung zu sehr verausgabt.

Neben den Roten Mangalitza-Wollschweinen haben auf der Anlage auch Braune Bergschafe, Thüringer Waldziegen, Pommern-Enten, Deutsche Reichshühner, Leinegänse und neuerdings auch Marderkaninchen ihr Zuhause. Allesamt sind vom Aussterben bedrohte Haustierrassen.

 

Informationen zur Hellen Tierarche gibt es hier: www.mensch-natur.eu