Für 2,8 Millionen Euro rundum erneuert
Das Kulturforum ist fertig
Zweieinhalb Jahre hat es gedauert. Jetzt ist die Sanierung der größten Hellersdorfer Kultureinrichtung abgeschlossen. Frisch gedämmt, barrierefrei, mit neuen Fenstern und Türen, einer sandsteinfarbenen Klinkerfassade, moderner Technik und einem auch sonst völlig neuen „Innenleben“ präsentiert sich das Kulturforum in der Carola-Neher-Straße 1. Insgesamt 2,8 Millionen Euro flossen in die Rundumerneuerung der Immobilie, die eigentlich nur noch an dem ungewöhnlichen u-förmigen, flachen Baukörper wiederzuerkennen ist.
Kein freier Träger, sondern der Bezirk selbst wird das über viele Jahre vom Kulturring e. V. betriebene Haus übernehmen. Das steht schon seit Längerem fest. In diesen Tagen bezieht das Team der
kommunalen Jugendkunstschule ihr neues Domizil. Die Bildungseinrichtung wird künftig den Namen der jüdischen Sängerin, Tänzerin, Kunstaktivistin und Holocaustüberlebenden Lin Jaldati tragen
und ab 4. Januar werktags bis in den Nachmittag hinein eine breite Palette an Kreativkursen, -workshops und -projekten für Kitagruppen, Schulklassen, Kinder und Jugendliche anbieten.
„Es ist großartig, dass wir nach dem Schloss Biesdorf ein weiteres Kulturhaus aus unserem Besitz jetzt umfassend sanieren konnten und das kommunale Objekt für die so wichtige Bildung von Kindern und Jugendlichen nutzen“, sagte Marzahn-Hellersdorfs Kultur- und Immobilienstadträtin Juliane Witt (Die Linke) anlässlich der Inbetriebnahme. Sie bedauere es allerdings, so Witt, dass auf eine feierliche Eröffnung verzichtet werden müsse. Dies sei sonst immer eine gute Gelegenheit, um Gespräche zu führen, Nachbarn und Kooperationspartner über das Projekt zu unterrichten sowie den Fördermittelgebern und den beteiligten Baufirmen ein Dankeschön auszusprechen.
Wer in den Abendstunden und am Wochenende das Kulturforum mit welchen Formaten bespielen wird, ist bislang noch unklar. Verschiedene Vereine und Kulturschaffende sollen das Haus nutzen können. Vorgesehen ist, im Rahmen eines öffentlichen Beteiligungsverfahrens die Menschen aus dem Bezirk in die Planungen einzubeziehen. „Für Februar 2021 fassen wir ins Auge, auch wieder mit den Nachbarn und weiteren Interessierten ins Gespräch zu kommen. Kultur braucht Austausch, das Gespräch, Platz für Kreativität“, teilt die Bezirksstadträtin mit.