Eine Baumpflanzaktion – viele Profiteure
Sieben grüne Schattenspender für den Joker
So geht Berufsorientierung: Auf einem Nachbargrundstück des Jugendklubs Joker (Alte Hellersdorfer Straße 3) haben Jugendliche der Gretel-Bergmann-Gemeinschaftsschule und der Caspar-David-Friedrich-Oberschule im Oktober sieben Bäume gepflanzt.
Angeleitet von dem erfahrenen Gartenlandschaftsbauer Thomas Moises, hoben sie Pflanzlöcher aus, setzten die Zierkirschen ein und rammten Stützpfähle in den Boden, um die noch zarten Gehölze daran zu befestigen. Damit sie gut gedeihen, mussten die Obstbäume zum Schluss noch angegossen und fachmännisch beschnitten werden. Sobald sie etwas größer sind, sollen sie an heißen Tagen im Außenbereich des Jokers für ein bisschen Abkühlung sorgen. Wie Jugend- und Schulstadtrat Gordon Lemm (SPD) am Rande der Pflanzaktion berichtete, waren die Außenanlagen der Jugendfreizeitstätte in diesem Jahr zwar komplett neu gestaltet worden, allerdings fehlte für Schattenspender auf der kleinen Fläche jeglicher Platz. Den stellte die benachbarte Caspar-David-Friedrich-Oberschule auf Anregung des Trägers Kids & Co und des bezirklichen Grünflächenamts von Stadträtin Nadja Zivkovic (CDU) zur Verfügung.
Die Idee, beim Pflanzen der Bäume auch Schüler mit ins Boot zu holen, steuerte Schlaufuchs Berlin bei. Der Verein hatte in der Woche vor den Herbstferien im Rahmen des Projekts „Smartzahn-Cleversdorf“ die ersten schulübegreifenden Unternehmensbesichtigungen im Bezirk organisiert. „Dabei sollen die Mädchen und Jungen Ausbildungsberufe kennenlernen und – was uns ganz wichtig ist – Einblicke in die berufliche Praxis erhalten. Insofern hat das mit der Baumpflanzaktion gut zusammengepasst“, freute sich Schlaufüchsin Julia Friedrich über die gelungene Kooperation.
Stefan Mingramm vom Fachverband GaLabau Berlin-Brandenburg informierte die Schüler während der Arbeit umfassend über den Beruf des Gartenlandschaftsbauers und hatte auch gleich ein Verzeichnis von 75 Betrieben aus Berlin und Brandenburg, die Nachwuchskräfte ausbilden, zur Hand „Der Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern ist auch in unserer Branche groß. Die Firmen sind trotz Corona voll ausgelastet. Es gibt eigentlich keinen arbeitslosen Gartenlandschaftsbauer“, so Mingramm. Eine Ausbildung oder zumindest ein Praktikum in dem Bereich konnten sich nach ihrem Ausflug in die Berufswelt gleich mehrere Jungen vorstellen. „Wir haben erfahren, wie vielfältig die Arbeit sein kann. Den meisten von uns war so nicht bewusst, dass Gartenlandschaftsbauer neben der Grünpflege auch Spielplätze errichten und Wege anlegen. Das finde ich reizvoll“, verriet der 15-jährige Tim.