Betrieb des Marzahner Wahrzeichens ist aber weiterhin gesichert
Mühle ohne Müller
Das ging schnell. Simon Rehle, der erst im Mai die Nachfolge von Jürgen Wolf als Müller der Marzahner Bockwindmühle angetreten hatte, ist nicht länger im Dienst. Über die Gründe der Trennung wollte sein Arbeitgeber gegenüber der „Hellersdorfer“ keine Angaben machen.
Andreas Plank, Geschäftsführer des Mühlen-Betreibers Agrarbörse Deutschland Ost e. V., gibt sich aber gelassen: „Es stimmt. Die Mühle steht kurzzeitig ohne Müller da, aber nicht ohne Betreiber.“ Das Ensemble des Mühlengeländes sei eng mit den Tierhof verknüpft, sodass die Mitarbeiter*innen des Vereins auch an der Mühle und auf dem Gelände Pflege- und Instandhaltungsarbeiten durchführen könnten. Fachliche Unterstützung komme vom Mühlenverein Berlin-Marzahn. Plank versicherte, dass die Mühle nach der Winterpause für Besuche und Führungen wieder geöffnet sein werde. Auch müssten Paare nicht um den schönsten Tag in ihrem Leben bangen: „Die sehr beliebten und seit Monaten ausgebuchten Hochzeitstermine fallen nicht aus.“
Mit Hochdruck wird bereits nach einem neuen Müller oder einer Müllerin gesucht. Einige spannende Bewerbungen sind wohl schon eingegangen. Wer sich für die Stelle oder ein ehrenamtliches Engagement im Mühlenverein interessiert, kann seinen Hut aber noch in den Ring werfen (info@agrar-boerse-ev.de). Allerdings sollte man die Arbeit nicht unterschätzen. Die Aufgaben würden sich keineswegs nur aufs Mehlmahlen beschränken, stellt Andreas Plank klar. „Es geht auch um die Vermittlung eines historischen Handwerks.“ Ebenso wichtig sei die Erhaltung der Bockwindmühle. „Hier ist immer was zu reparieren und zu erneuern.“ Insofern erfordert der Job viel handwerkliches Geschick, Kenntnisse in der Holzbearbeitung und technisches Verständnis.