Ob Sekretärin, Küchenfrau oder Lehrer:
Der Schulpreis kennt nur das Engagement
Ob Lehrer, Erzieher oder Mitglied der Schulleitung, ob Hausmeisterin, Raumpflegerin, Lesepatin, Fördervereinsmitglied, sozial Arbeitende oder Schülersprecher – vor dem Marzahn-Hellersdorfer Schulpreis, ins Leben gerufen von Bildungsstadtrat Gordon Lemm (SPD), sind alle gleich.
Vorschläge für eine Auszeichnung aus der Gruppe derer, die mehr tun, als man erwarten kann, kamen von den bezirklichen Schulen selbst. Aus Kaulsdorf, Mahlsdorf und Hellersdorf – dem Verteilgebiet unserer Zeitung – wurden zwölf Aktive geehrt. Nicht alle Schulen waren dem Aufruf des Bezirksamtes, ihre Favorit*innen zu nennen, gefolgt. Zudem sind die Privatschulen wohl gar nicht erst angesprochen worden. Alles in allem jedoch erwies sich das Projekt des Sozialdemokraten als großer Erfolg. Die Veranstaltung soll nicht die letzte dieser Art gewesen sein, sondern sich vielmehr zu einer jährlichen Tradition entwickeln.
Lemm und der Vorsitzende des Bezirkselternausschusses Schule, Norman Heise, führten gemeinsam durch das Schulpreis-Programm – mit Stil und Kultur, denn neben vielen ehrlich-guten Worten sorgten auch Kinder und Jugendliche des Zirkus CABUWAZI für Tusch und Trommelwirbel. Die Darbietungen reichten von Jonglage bis zu Drahtseilakten. Gewisse Parallelen zum Alltag von Schulmitarbeiter*innen und Ehrenamtlichen dürften sich so manchem Beobachter dabei aufgetan haben.
Zu den Geehrten gehören die Küchenfrau Corazon Vogt (Schule am Mummelsoll), Erzieherin Cornelia Wendt (Pusteblume-GS), die Sekretärinnen Corina Streeck (Friedrich-Schiller-GS) und Manuela Recke (Melanchthon-Gymnasium), die Elternvertreter Daniela Röhrig (Mahlsdorfer GS), Jana Löschke (Kiekemal-GS), Sandra Maraun (Jean-Piaget-Schule), Yvonne Koepsell (Wolfgang-Amadeus-Mozart-Schule) und Ronny Schilling (Franz-Carl-Achard-GS). Über Ingrid Mocker, Lehrerin an der Grundschule am Schleipfuhl, hieß es in der Laudatio, dass einerseits sozial Benachteiligte ihre besondere Aufmerksamkeit genießen und andererseits leistungsstarke Schüler*innen eine individuelle Förderung erhalten. Auch sei sie Eltern in der Zusammenarbeit mit Behörden und Ämtern behilflich.
Stellvertretend für jene, die rund um die Wiedereröffnung der Schulen nach dem Lockdown im Frühjahr den Überblick behalten haben, steht die Lehrerin Sabine Krause (Ulmen-GS). Sie stellte hierbei einmal mehr ihr Organisationstalent unter Beweis.
An der Kolibri-Grundschule sorgt seit vielen Jahren der Sportlehrer und Fachbereichsleiter Sport, Jens Hentschel, dafür, dass die Kinder erfolgreich an regionalen und überregionalen Wettkämpfen teilnehmen. Die gute Seele unter dem Dach der Friedrich-Schiller-Schule ist Corina Streek. Als wir von der „Hellersdorfer“ sie für ein Foto besuchten, hatte sie gerade einen Schüler verarztet. Auch solche Angelegenheiten gehören neben den aktuell vielfältigen Auswirkungen von Corona auf das Schulleben und den alltäglichen Büroaufgaben zum Programm einer Schulsekretärin.
Ute Bekeschus