Das sind die Raser-Strecken im Bezirk

Fast 50 verbotene Wettfahrten in drei Jahren registriert

Das sind die Raser-Strecken im Bezirk

Mehr als 1.200 illegale Autorennen hat die Polizei in den vergangenen drei Jahren auf Berlins Straßen registriert. In Marzahn-Hellersdorf lieferten sich PS-Protzer knapp 50 verbotene Wettfahrten. Das geht aus einer Antwort der Senatsinnenverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage der beiden CDU-Abgeordneten Burkard Dregger und Oliver Friederici hervor.

Vergangene Woche hatte die Berliner Morgenpost zuerst über den nun veröffentlichen „Raser-Atlas“ berichtet. Die Zahlen wurden seit Oktober 2017 erfasst. Damals trat der sogenannte „Raser-Paragraf“ mit der Nummer 315d im Strafgesetzbuch in Kraft. Danach drohen auf grob verkehrswidrige und rücksichtslose „Einzelrennen“ gegen die Uhr oder verbotene Kraftfahrzeugrennen mit anderen Teilnehmern bis zu zehn Jahre Gefängnis. 

 

Bei den von der Berliner Polizei festgestellten illegalen Autorennen waren in den vergangenen knapp drei Jahren insgesamt 63 Personen verletzt worden. Zwei Menschen kamen ums Leben.

Die traurige Statistik der von Rasern missbrauchten Straßen führt die Stadtautobahn A 100 mit insgesamt 73 Vorfällen an. In Marzahn-Hellersdorf belegt die Landsberger Allee (9) Platz eins, gefolgt von der Märkischen Allee (6) und der B1 in Höhe Alt-Biesdorf (4). 

 

Laut Senat verteilen sich die Taten mit Ausnahme der Vormittagsstunden relativ gleichmäßig auf alle Tages- und Nachtzeiten sowie Wochentage. Daher sei es schwierig, die Rennen durch gezielte Kontrollen nachhaltig zu bekämpfen. Da fest installierte Blitzer nur begrenzt Wirkung hätten, weil ortskundige Fahrzeugführer vor einer stationären Anlage ihre Geschwindigkeit reduzieren, um sie nach dem Passieren wieder zu erhöhen, sollen künftig in der Hauptstadt noch mehr mobile Radarfallen zum Einsatz kommen. Bis Ende des Jahres will Berlin über vier Geschwindigkeitsmessanhänger verfügen. 2021 sollen zwei weitere angeschafft werden. „Fahrzeugführende müssen so immer und überall – im Gegensatz zu einer stationären Anlage – mit einer Geschwindigkeitskontrolle rechnen“, heißt es in dem Schreiben.

 

Um es den Rasern schwerer zu machen, hat sich der Senat vorgenommen, neben Aufklärung, der Sensibilisierung von Dienstkräften und mehr mobilen Kontrollen künftig verstärkt die „Verkehrsraumgestaltung“ in den Blick nehmen. Konkret heißt das, die Straßen sollen für Autos enger gemacht und die Flächen unter den verschiedenen Verkehrsteilnehmern gerecht aufgeteilt werden. Dazu gehöre es auch, im Bereich von bisher breiten Fahrbahnen exklusive Bereiche für den ÖPNV (Bussonderfahrstreifen) und den Radverkehr auszuweisen. So fielen Fahrstreifen weg, die von Autofahrern für Überholvorgänge genutzt werden könnten.