Weidetiere und Naturerfahrungen

Bewohner können Ideen für die Hönower Weiherkette einbringen

Weidetiere und Naturerfahrungen

Zahlreiche Pfuhle und Teiche entlang der Weiherkette sind wegen der extremen Wetterbedingungen nahezu ausgetrocknet. Um der Verlandung entgegenzuwirken, sollen Mitte Oktober die Gewässersohlen im Untersee, dem Krautpfuhl und dem Weidepfuhl gemäht werden.
Zahlreiche Pfuhle und Teiche entlang der Weiherkette sind wegen der extremen Wetterbedingungen nahezu ausgetrocknet. Um der Verlandung entgegenzuwirken, sollen Mitte Oktober die Gewässersohlen im Untersee, dem Krautpfuhl und dem Weidepfuhl gemäht werden.

Ausgetrocknete Pfuhle, schwer zugängliche Wege und Wildwuchs so weit das Auge reicht: Der Zustand der Hönower Weiherkette könnte besser sein. Um die abwechslungsreiche Landschaft offenzuhalten, zu pflegen und als Biotop für geschützte Tier- und Pflanzenarten zu erhalten, will der Bezirk schon seit vielen Jahren ein Beweidungskonzept umsetzen. Im Frühjahr 2021 soll es endlich losgehen. 

Insgesamt sind vier etwa 30.000 Quadratmeter große Areale für das Projekt vorgesehen. Laut der zuständigen Bezirksstadträtin Nadja Zivkovic (CDU) wird eine sogenannte Wechselbeweidung betrieben, bei der pro Fläche bis zu vier Schottische Hochlandrinder als tierische Landschaftsgestalter im Einsatz sind. Sie sollen der Verbuschung des Geländes entgegenwirken und durch ihre Futtervorlieben zur Steigerung der Artenvielfalt beitragen. 

 

2015 war das Projekt wegen massiver Anwohnerproteste und der mutwilligen Zerstörung bereits aufgestellter Zäune fürs Erste auf Eis gelegt worden. Die beauftragten Landschaftsplaner mussten das Konzept überarbeiten und besser an die Bedürfnisse der Bürger anpassen. Seither hat es verschiedene Beteiligungsformate gegeben – zuletzt Ende August. Nadja Zivkovic zeigte sich im Anschluss an die Veranstaltung zufrieden mit dem Verlauf. „Die Stimmung war eher wohlwollend. Im Vordergrund stand die Sorge um die Weidetiere.“ Außerdem diskutierten die Teilnehmenden über mögliche Lärmkonflikte und den bedenklichen Zustand der Pfuhle, deren Wasserpegel seit Jahren extrem niedrig ist. Es wurden aber auch Ideen zusammengetragen, wie die Hönower Weiherkette als Naherholungsraum zusätzlich aufgewertet werden könnte.

 

Geplant ist, auf einem etwa fünf Kilometer langen Rundweg einen Lehrpfad anzulegen und Naturspielorte zu schaffen. Weil klassische Spielplätze in einem Landschaftsschutzgebiet nicht erlaubt sind, kommen dafür unter anderem Kletterbäume, Höhlen, Hütten, geheime Wege und Matschplätze infrage. 

 

Anregungen zur konkreten Ausgestaltung der Naturerfahrungsräume können Interessierte noch bis 31. Oktober 2020 im Internet (www.app.maptionnaire.com/de/9245/) abgeben. Gefragt wird in dem Portal auch, welche Mitmachmöglichkeiten es an den Stationen des Naturlehrpfads geben soll und welche Natur- und Umweltthemen von Interesse sind. Darüber hinaus lassen sich auf einer interaktiven Karte Punkte markieren und so die Standortwünsche für mögliche Spielangebote kennzeichnen. Zusätzlich zur Online-Beteiligung finden am 5. und 6. Oktober mit Schülerinnen und Schülern aus der Umgebung Workshops und eine kleine „Safari“ durch die Hönower Weiherkette statt. 

 

Und wie geht es weiter? Sobald die Beteiligungsverfahren abgeschlossen sind, wird das beauftragte Planungsbüro „Gruppe F“ gemeinsam mit dem Straßen- und Grünflächenamt die Planungen voranbringen und die Bauleistungen ausschreiben. Parallel dazu soll ein Interessenbekundungsverfahren für das Beweidungsprojekt gestartet werden. Zum Maßnahmenbeginn im kommenden Frühjahr ist dann erneut eine Informationsveranstaltung vorgesehen und zum Projektabschluss im Herbst 2022 eine geführte Fahrradtour mit Picknick.