In Marzahn entsteht eine der größten Graffiti-Galerien Berlins

Mit satter Farbe gegen die Beton-Tristesse

Aus Grau wird bunt, aus stumm wird Kunst: Vor der Flüchtlingsunterkunft in der Paul-Schwenk-Straße verwandeln nationale und internationale Künstler gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen aus dem Bezirk eine 180 Meter lange Schallschutzwand an der viel befahrenen Märkischen Allee in eine der größten Graffiti-Galerien Berlins. Organisiert wird das Ganze von der Kreativagentur 0815-Industries im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen.

„Music on the Wall – eine Sommer-Symphonie der Farben“ heißt das Mitte August gestartete Projekt, bei dem auf über 600 Quadratmetern Beton innerhalb von zwei Wochen „Musik für die Augen“ entstehen soll. So wird aus einer tristen Schallschutzwand eine bunte „Schall-Platte“. 

Unter Kennern sei Berlins Osten bereits heute das Mekka für die Kunst aus der Sprühdose, nun werde dieser „Dauerausstellung“ ein „weithin sichtbares Exponat“ hinzugefügt, heißt es in einer Pressemitteilung der Organisatoren. Den ernsten Charakter, der allen Mauern dieser Welt innewohne, wollen die Graffiti-Künstler in Leben, Licht und Farbe tauchen. „Über 100.000 Menschen werden täglich für einen Moment dabei sein, wenn das Klackern der Dosen das Rauschen der Straßen unterbricht.“ Die an dem Kunstprojekt beteiligten Kids kommen aus verschiedenen Marzahn-Hellersdorfer Jugendfreizeiteinrichtungen und der Gemeinschaftsunterkunft.